Deutscher Leichtathletik-Star sauer: Hätte Europameister gar nicht starten dürfen?

Rom (Italien)/Chemnitz - Die Leichtathletik-Titelkämpfe in Rom sind abgeschlossen, doch das deutsche Dreisprung-Ass Max Heß (27) hadert noch mit seinem Wettkampf - und mit seinen beiden Konkurrenten, die sich eine spektakuläre Show um den EM-Titel lieferten!

Max Heß (27) wurde Fünfter im Dreisprung und hatte nicht nur mit seiner eigenen Leistung ein Hühnchen zu rupfen.
Max Heß (27) wurde Fünfter im Dreisprung und hatte nicht nur mit seiner eigenen Leistung ein Hühnchen zu rupfen.  © Michael Kappeler/dpa

Der Spanier Jordan Díaz (23) und der Portugiese Pedro Pichardo (30) duellierten sich mit Weiten jenseits der 18 Meter um den Sieg, mit dem besseren Ende (18,18 Meter, die drittbeste Weite aller Zeiten) für Díaz.

Gemeinsam haben die beiden aber nicht nur ihre Fähigkeiten, sondern auch, dass sie gebürtige Kubaner sind. Doch während Tokio-Olympiasieger Pichardo bereits seit 2019 für Portugal an den Start geht, wechselte Díaz erst 2022 seine Staatsangehörigkeit - und war bis zuletzt noch nicht startberechtigt.

"Er hat seine Sperre mit einem Sonderantrag um drei Wochen vorverlegen lassen, damit er schon hier starten darf. Er hätte eigentlich erst bei Olympia starten dürfen", zeigte sich Heß gegenüber Sport1 daher nicht gerade glücklich über den frischgebackenen Europameister.

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"Die Dreisprung-Community findet das, glaube ich, nicht ganz so gut. Ich bin auch kein Riesen-Fan davon", fügte der Chemnitzer hinzu.

Max Heß zeigt sich selbstkritisch und macht sich Gedanken um die Zukunft

Mit einem Wahnsinnssatz auf 18,18 Meter holte Jordan Díaz (23) den EM-Titel im Dreisprung - bei seinem allerersten Start für Spanien.
Mit einem Wahnsinnssatz auf 18,18 Meter holte Jordan Díaz (23) den EM-Titel im Dreisprung - bei seinem allerersten Start für Spanien.  © Andreas SOLARO / AFP

Letztendlich wollte er aber gar nicht alle Verantwortung für seinen fünften Platz auf den Start des 23-Jährigen schieben, sondern auf seine eigene Leistung schauen.

"Im Endeffekt hätte es dann auch nicht für eine Medaille für mich gereicht, weil ich dann Vierter geworden wäre. Aber darüber will ich mir eigentlich ohnehin keine Gedanken machen, weil man es nicht ändern kann", sagte Heß.

Denn auch mit seinem eigenen Auftritt haderte der Europameister von 2016, war unglücklich über mehrere technisch unsaubere und einen ungültigen Versuch.

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Damit, dass er trotzdem die 17-Meter-Marke übersprang, war Heß zwar grundsätzlich zufrieden. Dennoch stellte er resigniert fest, dass das in Zukunft nicht mehr unbedingt für große Erfolge reichen wird: "Ich strebe es zwar immer die Spitze an, aber mit den zwei Jungs ganz vorne ist es schwer", sagte der 27-Jährige.

"Und es wird die nächsten Jahre sogar noch schwieriger, muss man leider sagen. Es kommt ein Italiener dazu, der auch Kubaner war und auch ein Niveau von 17,70 Meter hat."

Besagter Andy Díaz Hernández (25) wird ab dem 1. August für Italien startberechtigt sein - und damit pünktlich zu den olympischen Leichtathletik-Wettbewerben ins Geschehen eingreifen dürfen.

Titelfoto: Michael Kappeler/dpa

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