Medaille weg und Mega-Sperre: Doping-Skandal um EM-Held!
Italien - Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2022 in München flitzte Hindernisläufer Ahmed Abdelwahed (27) auf den zweiten Platz, nun ist er seine Silbermedaille aber wieder los. Der Italiener wurde wegen eines Dopingvergehens hart bestraft.
Wie die unabhängige Leichtathletik-Integritätskommission (AIU) am Donnerstag mitteilte, bekam der 27-Jährige nicht nur seine EM-Medaille wieder aberkannt, darüber hinaus wurde er für insgesamt vier Jahre gesperrt.
Die Sanktion gilt demnach rückwirkend ab September 2022. Seitdem war der inzwischen ehemalige Vizeeuropameister infolge seines positiven Tests bereits suspendiert.
Beim Hürdenläufer konnte nach seinem Achtungserfolg über 3000 Meter Hindernis beim Großevent in der bayrischen Landeshauptstadt die verbotene Substanz Meldonium nachgewiesen werden.
Das Herz- und Kreislaufmittel steht seit 2016 auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und erlangte vor allem durch den Skandal um die frühere russische Tennisspielerin Maria Scharapowa (36) größere Bekanntheit. Die fünffache Grand-Slam-Siegerin wurde in der Folge aber nur für 15 Monate gesperrt.
Im Zuge seiner Suspendierung stritt der in Rom geborene Athlet mit ägyptischen Wurzeln die Vorwürfe einer bewussten Einnahme vehement ab.
Leichtathlet Ahmed Abdelwahed kann sich die positive Probe nicht erklären
"Einige Dinge scheinen unmöglich, bis es dir passiert", schrieb Abdelwahed auf Instagram. "Ich wurde wegen einer Substanz suspendiert, von der ich noch nie gehört habe."
"Die Existenz von Meldonium wurde mir erst bewusst, als sie es in meiner Analyse gefunden haben. Ich habe dieses Mittel nie freiwillig eingenommen und ich versuche herauszufinden, wie es in meinen Urin gelangen konnte", beteuerte der Sportler.
Der Italiener mutmaßte zudem, dass es sich um eine Kontamination handeln könnte. Die AIU fand jedoch keinerlei Hinweise darauf, wie aus der offiziellen Urteilsbegründung hervorgeht. Auch die eine nachgewiesene Absicht sei für die ausgesprochene Sanktion nicht erforderlich.
"Es ist die persönliche Pflicht eines jeden Athleten, sicherzustellen, dass keine verbotene Substanz in seinen Körper gelangt. Die Athleten sind verantwortlich für jede verbotene Substanz oder deren Marker in ihren Proben", hieß es in dem Schreiben weiter.
Titelfoto: ANDREJ ISAKOVIC / AFP