Goldene Generation der Stabhochspringer: Fabian Schulze verstorben
Sonthofen - Die deutsche Leichtathletik trauert um einen weiteren Stabhochspringer der goldenen Generation. Fabian Schulze ist bereits am vergangenen Sonntag kurz vor seinem 40. Geburtstag infolge einer Krankheit verstorben.
Das gab der Deutsche Leichtathletik Verband am Mittwoch in einem Nachruf bekannt.
Demnach schied der gebürtige Filderstädter in seiner Wahlheimat Sonthofen in Bayern aus dem Leben. Details zur Erkrankung teilte der DLV nicht mit, sie sei allerdings "tückisch" gewesen. Am 7. März hätte Schulze seinen 40. Geburtstag gefeiert.
Seine sportliche Blütezeit genoss der Stabhochspringer ab Mitte der 2000er Jahre. 2006 und 2011 wurde er deutscher Vizemeister, was ihm 2005 und 2006 auch in der Halle gelang.
Bei der Hallen-EM 2005 schaffte er es auf den fünften Platz, ein Jahr später wurde er bei der WM in Moskau dann sogar Vierter.
Seine persönliche Bestleistung erreichte er 2007 beim Sparkassen-Cup in Stuttgart, als er 5,83 Meter sprang. Damit liegt er auf dem neunten Rang der ewigen deutschen Rekordliste.
"Fabian war ein langjähriger Weggefährte, ich habe immer an ihm hochgeschaut", erklärte der frühere Sprinter Marius Broening (40) bestürzt.
"Fabian ist in unserer gemeinsamen Zeit bei Kornwestheim und in München ein Freund geworden. Ich bin tieftraurig und finde kaum Worte", trauerte Olympiateilnehmer Tobias Unger (44).
Fabian Schulze stirbt ein Jahr nach Tim Lobinger
Das Trio lebte während der aktiven Karriere und gemeinsamen Zeit bei der LG Stadtwerke München nicht nur zusammen in einer WG, sondern stand vor etwa einem Jahr auch am Grab von Tim Lobinger (†50).
Der frühere Weltklasse-Stabhochspringer war am 16. Februar 2023 an den Folgen einer Leukämie-Erkrankung gestorben.
Komplettiert von Danny Ecker (46) und Björn Otto (46) bildete das Quartett die wohl beste Stabhochspringer-Generation, die die Bundesrepublik jemals hervorgebracht hat.
Auch menschlich sei ein "freundlicher Kamerad, der immer mit einem Lächeln im Gesicht in der Szene unterwegs war", von uns gegangen, wie es Ex-DLV-Bundestrainer Herbert Czingon (71) formulierte.
Schulze hinterlässt seine Frau und zwei Kinder.
Titelfoto: Rainer Jensen/dpa