Durchgeknallte Masche: Olympia-Athlet schickt Doppelgänger zum Doping-Test!

Nairobi (Kenia) - Dumm gelaufen! Der kenianische Leichtathlet Michael Saruni (28) ist von der Anti-Doping-Behörde seines Landes (ADAK) für insgesamt vier Jahre gesperrt worden. Allerdings nicht etwa aufgrund eines positiven Tests, sondern wegen einer dreisten Scharade.

Michael Saruni (28, l.) im Januar 2022 bei den Millrose Games in New York.
Michael Saruni (28, l.) im Januar 2022 bei den Millrose Games in New York.  © MICHAEL COHEN / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / AFP

Während der kenianischen Qualifikation für die WM 2022 im Kasarani-Stadion in Nairobi habe sich der Mittelstreckenläufer eines "Tricks" bedient, um sich der angesetzten Dopingkontrolle zu entziehen, wie die ADAK nun im offiziellen Urteil erklärte.

Demnach wurde der 28-Jährige infolge des Wettkampfes dazu aufgefordert, eine Blut- und Urinprobe abzugeben. Darauf hatte der 800-Meter-Spezialist aber ganz offenbar gar keine Lust, weshalb er kurzerhand einen Doppelgänger zur Abgabe der Körperflüssigkeiten geschickt habe und schließlich ausgebüxt sei.

Die von der ADAK gesandten Aufsichtspersonen durchschauten die Täuschung laut der Mitteilung jedoch - und erlebten dabei zugleich ein kurioses Schauspiel.

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Saruni habe sich zunächst nämlich stark hustend in eine Toiletten-Kabine eingeschlossen, dort seine Klamotten augenscheinlich mit einem anderen Mann getauscht und diesen anschließend vor die Klotür geschickt.

"Ich stellte jedoch fest, dass die Person nicht wie ein Sportler aussah, der gerade ein Rennen beendet hatte", so der zuständige ADAK-Offizielle in seiner Zeugenaussage.

Leichtathlet Michael Saruni bestreitet die Vorwürfe bei seiner Anhörung

Seinen bislang größten Triumph feierte Michael Saruni (28, l.) mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio. Dabei wird es wohl vorerst bleiben.
Seinen bislang größten Triumph feierte Michael Saruni (28, l.) mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio. Dabei wird es wohl vorerst bleiben.  © GIUSEPPE CACACE / AFP

Es kam, wie es kommen musste, der Schwindel flog auf, die Mitarbeiter der Behörde erspähten den Athleten in einer anderen Kabine. Statt sich den Fehler einzugestehen, ergriff Saruni demnach aber plötzlich die Flucht, wobei er sogar über eine vergitterte Mauer gesprungen sei.

Gebracht hat ihm die Mühe wenig, seine Sperre läuft bis August 2027. Während der Anhörung behauptete der Sportler trotz erdrückender Beweislast sogar, nie um eine Probe gebeten worden zu sein.

Dabei ist der Kenianer kein ganz kleiner Leichtathletik-Fisch. Im Januar 2018 brach er den Hallen-Weltrekord über 600 Meter, außerdem stand er bei den Olympischen Sommerspielen 2021 in Tokio im Halbfinale.

Titelfoto: MICHAEL COHEN / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / AFP, Giuseppe CACACE / AFP

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