Emotionales Video: Deutscher Leichtathletik-Star verkündet Karriere-Ende!

Chemnitz/Zwickau/Leverkusen - Ein letztes Mal schnürt sie ihre Schuhe, ein letztes Mal streift sie sich vor dem Anlauf durchs Haar, dann richtet sich ihr Blick imaginär in die Vergangenheit: Deutschlands ehemals erfolgreichste Dreispringerin Kristin Gierisch (34) hat mit einem emotionalen Video auf Instagram ihr Karriereende verkündet.

Die gebürtige Zwickauerin Kristin Gierisch (34), die jahrelang für den LAC Chemnitz sprang, hat ihre Karriere beendet.
Die gebürtige Zwickauerin Kristin Gierisch (34), die jahrelang für den LAC Chemnitz sprang, hat ihre Karriere beendet.  © Imago / Eibner

Die in Zwickau geborene Athletin, die zuletzt für Bayer 04 Leverkusen an den Start ging, hängt die Spikes an den Nagel.

"Nach 22 Jahren Leistungssport ist es an der Zeit sich zu verabschieden. Unmöglich ist es mir allerdings mich hier bei allen wichtigen Wegbegleitern einzeln zu bedanken. Trotzdem möchte ich ein paar nennen", beginnt sie den Text.

Es folgen Worte des Dankes an ihre Eltern, die ihr dieses "außergewöhnliche Leben" ermöglicht, sie immer unterstützt und quer durch Deutschland oder Europa gefahren hätten.

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Ein besonderer Dank ging auch an ihren Heimatverein LAC Erdgas Chemnitz, der sie "groß gemacht und immer unterstützt hat", wie sie schreibt.

Ihre größten Erfolge feierte Gierisch im Trikot der Chemnitzer. Dazu gehören unter anderem der Hallen-Europameistertitel 2017, der Vize-Weltmeistertitel in der Halle 2016, sowie der Deutsche Rekord in der Halle (14,59 Meter) und Freiluft (14,61 Meter). Sie ist viermalige Deutsche Meisterin im Freiluftbereich und holte vier nationale Titel in der Halle.

Bei der EM in Rom feierte Kristin Gierisch ein tolles Comeback nach langwierigen Achillessehnen-Problemen

Bei der EM in Rom zeigte sie nach Achillessehnenproblemen nochmal eine starke Leistung, für die Olympia-Quali reichte es aber leider nicht.
Bei der EM in Rom zeigte sie nach Achillessehnenproblemen nochmal eine starke Leistung, für die Olympia-Quali reichte es aber leider nicht.  © IMAGO / Beautiful Sports

Zweimal nahm sie an den Olympischen Sommerspielen teil. In Rio de Janeiro 2016 noch in Chemnitz trainierend.

Im Oktober 2020 gab sie dann überraschend die Trennung von ihrem langjährigen Erfolgscoach Harry Marusch bekannt. Die Zwickauerin ging nach Leverkusen, suchte beim ehemals erfolgreichsten deutschen Dreispringer Charles Friedek (53) als Coach an ihrer Seite neue Impulse.

Unter ihm gelang noch einmal die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2021 in Tokio. Doch in den vergangenen Jahren plagten Gierisch immer wieder schwere Verletzungen.

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Trotz aller Rückschläge schaffte sie es in diesem Sommer, sich für die EM in Rom zu qualifizieren. Dort landete sie auf dem zehnten Rang, im Vorkampf war sie starke 13,91 Meter gesprungen.

Danach flossen Tränen der Erleichterung. Das erneute Erreichen eines Olympia-Tickets war ihr nicht vergönnt, doch mit Stolz kann sie ihre lange Karriere beenden.

Bereits vor einigen Wochen ist sie von Leverkusen nach Berlin gezogen, wo sie am 1. Oktober auf einer Inspektion als Polizistin arbeiten wird. Die Ausbildung dazu hatte sie 2012 bei der Bundespolizei begonnen.

Titelfoto: Imago / Eibner

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