Lebenslange Sperre! Gewichtheber für Händedruck hart bestraft

Wieliczka (Polen) - Es war eine eigentlich harmlose, ja vielmehr sportliche und kollegiale Geste: Bei den "World Masters" in Polen schüttelte der iranische Gewichtheber Mustafa Rajaei Langroudi seinem israelischen Kontrahenten Maksim Svirsky im Anschluss des Wettbewerbs die Hand. Dafür kassierte der Iraner nun aber eine lebenslange Sperre.

Auf Instagram freute sich Mustafa Rajaei Langroudi (r.) noch über seinen zweiten Platz, später wurde er von seinem Verband suspendiert.
Auf Instagram freute sich Mustafa Rajaei Langroudi (r.) noch über seinen zweiten Platz, später wurde er von seinem Verband suspendiert.  © Screenshot/Instagram/mostafa.rajaee

Die Athleten hatten es am Samstag beide aufs Podium geschafft, kurz mit dem Gewinner für Fotos posiert und anschließend abgeklatscht, wie in einem Video der Nachrichtenagentur Irna zu sehen ist.

In der islamischen Republik am Persischen Golf kam das aber überhaupt nicht gut an. "Der Gewichtheberverband verbietet dem Athleten Mustafa Rajaei lebenslang den Zutritt zu allen Sporteinrichtungen des Landes", hieß es in einer von der Agentur zitierten Mitteilung.

Darüber hinaus wurde demnach auch der iranische Delegationsleiter des Wettbewerbs, Hamid Salehinia, von seinen Aufgaben entbunden.

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Rajaei habe nach Auffassung seines Heimatlandes eine "rote Linie" überschritten. Weiterhin seien die Werte des Iran "wesentlich mehr wert" als irgendwelche Welt- oder Olympiamedaillen und die Athleten hätten sich an diese zu halten.

Der Iran erkennt Israel nicht als eigenen Staat an und verbietet seinen Sportlern schon seit Jahren jeglichen Kontakt zu den Mitstreitern des Erzfeindes.

Foto der Gewichtheber bei der Siegerehrung auf dem Podest

Der Iran verbietet seinen Sportlern den Umgang mit israelischen Gegnern

Der iranische Gewichtheber Mustafa Rajaei Langroudi erhielt für den Handschlag eine lange Strafe. (Symbolbild)
Der iranische Gewichtheber Mustafa Rajaei Langroudi erhielt für den Handschlag eine lange Strafe. (Symbolbild)  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

2021 hatte Ali Chamenei (84) als "Oberster Führer" und religiöses Oberhaupt des mehrheitlich schiitischen Landes die iranischen Sportler entschieden dazu aufgefordert, "keinen Vertretern des kriminellen Regimes die Hand zu schütteln".

Viele Wettkämpfer hielten sich in der Folge an die Vorgabe des Ajatollahs und traten nicht mehr gegen israelische Konkurrenten an.

Die Sanktionen der internationalen Verbände bewegten sich aber trotzdem eher im Rahmen und zwangen die Akteure so zur Selbstdisqualifikation oder medizinischen Tricksereien, wie unter anderem die Daily Mail berichtete.

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Dem jungen Schach-Talent Alireza Firouzja (20) sollte 2019 aus Angst vor einem Duell mit einem israelischen Spieler sogar die Teilnahme an der Weltmeisterschaft komplett untersagt werden. Er trat dennoch unter neutraler Flagge an und hat mittlerweile die französische Staatsbürgerschaft erworben.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/mostafa.rajaee, Screenshot/Twitter/sebusher

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