Wohin führt der Weg des SCM? "Es ist wirklich fast beängstigend"

Magdeburg - Die 40-Tore-Marke wurde zwar knapp verfehlt, dennoch wurde Melsungen in Magdeburg regelrecht überrollt. Ein Unterschied von 15 Toren stellte eine brutale Lehrstunde dar. Für SCM-Trainer Bennet Wiegert (42) keineswegs selbstverständlich, besonders wenn der Tabellenvierte zu Gast ist.

Bennet Wiegert (42, v.) und sein SC Magdeburg räumen einen Gegner nach dem anderen aus dem Weg. Dennoch ist kein Sieg eine Selbstverständlichkeit für den Coach, der seine Mannschaft auf jedes Spiel akribisch vorbereitet. (Archivbild)
Bennet Wiegert (42, v.) und sein SC Magdeburg räumen einen Gegner nach dem anderen aus dem Weg. Dennoch ist kein Sieg eine Selbstverständlichkeit für den Coach, der seine Mannschaft auf jedes Spiel akribisch vorbereitet. (Archivbild)  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

"Es ist wirklich fast beängstigend, wenn man am Ende ein 39:24 liest, besonders in einem Duell zwischen dem Erstplatzierten und dem Viertplatzierten in der Tabelle. Da fehlen einem fast die Worte. Ein großes Kompliment an die Jungs, wie sie marschieren."

Wiegert brachte es auf der Pressekonferenz auf den Punkt. Das vermeintliche Top-Spiel entpuppte sich in der Realität höchstens als Leckerbissen für jeden, der es mit dem SCM hielt. Melsungen dagegen musste früh feststellen, dass sie ohne Punkte nach Hause fahren würden. Insgesamt war es eher schwere Kost für die Hessen.

Gästetrainer Roberto García Parrondo (44) sah das nicht anders, der einerseits die gute bisherige Saison seiner Mannschaft betonte, gleichzeitig aber eingestehen musste, dass Magdeburg "heute besser war".

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Auf der anderen Seite wird die Party immer größer. Die Leistungen der Grün-Roten sind kaum noch in Worte zu fassen. Matthias Musche (31), der vor Anwurf gegen Melsungen seine umjubelte Vertragsverlängerung bekannt gab, nannte es schlicht "Wahnsinn".

Matthias Musche: "Ich könnte gerade nicht glücklicher sein"

Ein sehr vertrauter Vollbart ziert das Gesicht von Matthias Musche (31), einer Identifikationsfigur, die dem SCM treu bleibt. Der Linksaußen fühlt sich rundum wohl in seiner Heimat. (Archivbild)
Ein sehr vertrauter Vollbart ziert das Gesicht von Matthias Musche (31), einer Identifikationsfigur, die dem SCM treu bleibt. Der Linksaußen fühlt sich rundum wohl in seiner Heimat. (Archivbild)  © Ronny Hartmann/dpa

Der SCM-Routinier erlebte am gestrigen Sonntag wahrscheinlich die absolute Obergrenze persönlicher Glücksgefühle. Erst die Bekanntgabe weiterer drei Jahre im SCM-Trikot, dann der Kantersieg über Melsungen, anschließend die Auszeichnung als Man of the Match.

Viel auf einmal für den Familienvater, der auch privat sein Glück gefunden hat und "nicht glücklicher sein könnte".

Musche ist schon so lange dabei, dass er im Gegensatz zu anderen Spielern noch andere Zeiten kennt.

"2011 bin ich in die Mannschaft gekommen, und wir waren ein Mittelfeldteam. Deshalb macht es mich total stolz, den Weg bis an die Spitze mitgegangen zu sein, und ich freue mich darauf, das mit dieser super Mannschaft noch drei Jahre fortzuführen."

Fortgeführt wird schon am kommenden Donnerstag im ersten Champions-League-Spiel des Jahres gegen Wisła Płock und anschließend beim Ligaspiel in Hannover, das der SCM mit so vielen Auswärtsfahrern wie möglich zum Heimspiel machen möchte.

Titelfoto: Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

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