Sensation! Der SC Magdeburg gewinnt die Handball-Champions-League

Köln/Magdeburg - Diese Sensation ist kaum in Worte zu fassen! Nach 21 Jahren ist der SC Magdeburg wieder auf dem Thron des europäischen Handballs. Der Verein gewinnt die Champions League 2023!

Die Magdeburger Handballer bejubeln in der Kölner Lanxess Arena den Sieg in der Champions League 2023.
Die Magdeburger Handballer bejubeln in der Kölner Lanxess Arena den Sieg in der Champions League 2023.  © Marius Becker/dpa

Das Team von Trainer Bennet Wiegert setzte sich am Sonntag in einem erneut dramatischen Final-Spiel gegen den polnischen Meister KS Kielce mit 30:29 (13:15, 26:26) nach Verlängerung durch.

Nach Silber in der Meisterschaft und dem zweiten Platz im Pokal gelang dem Traditionsverein-Standort endlich der Gold-Wurf in dieser Saison.

Einen Tag zuvor hatte das Team in der Kölner Lanxess Arena bereits Titelverteidiger und Rekordsieger FC Barcelona im Sieben-Meter-Werfen ausgeschaltet.

Am Sonntag wurde es im Endspiel dramatisch, Magdeburg sorgte aber auch für einen Überraschungseffekt.

Denn der eigentlich schwer an der rechten Schulter verletzte Isländer Gisli Kristjansson (23) machte sich warm, nahm auf der Bank platz und betrat in der 17. Minute tatsächlich die Platte.

SC Magdeburg: Verletzter Isländer Gisli Kristjansson "bettelte" um seinen Einsatz

Am Samstag hatte sich Gisli Kristjansson (23) schwer an der rechten Schulter verletzt. Es war vor dem Spiel klar, dass er operiert werden muss. Er wollte dennoch auflaufen.
Am Samstag hatte sich Gisli Kristjansson (23) schwer an der rechten Schulter verletzt. Es war vor dem Spiel klar, dass er operiert werden muss. Er wollte dennoch auflaufen.  © Imago / Jan Huebner

Er war vor der Partie zum Trainer gegangen und hatte darum "gebettelt", spielen zu dürfen. Dann habe sich Wiegert, der 2002 selbst als Spieler beim letzten Triumph in der Königsklasse dabei war, mit den Ärzten beraten. Klar ist, dass der Isländer nun operiert werden muss.

Dass er trotz Verletzung spielte, war enorm wichtig, denn er sorgte immer wieder für entscheidende Impulse und Tore im Spiel des deutschen Vizemeisters.

Überschattet wurde die Partie von einem medizinischen Notfall im Zuschauer-Bereich. Nach längerer Unterbrechung konnte die Begegnung zwar fortgesetzt werden, doch nach dem Ende des Spiels teilte der Veranstalter mit, dass ein polnischer Journalist im Krankenhaus verstorben sei.

Er war in der 48. Minute auf der Tribüne plötzlich zusammengebrochen.

In einer hochdramatischen Schlussphase in der Verlängerung hatte Kielce den Ball, doch Magdeburg verteidigte mit Mann und Maus, nach dem Schlusspfiff glich die Lanxess Arena einem einzigen Jubelmeer. Da wussten die Spieler noch nicht, dass es diesen tragischen Todesfall gegeben hatte.

Teile des Finales hier zum Nachlesen:

18. Juni, 20.13 Uhr: Der SC Magdeburg gewinnt die Handball-Champions-League!

Aus, aus, aus! Der SC Magdeburg gewinnt die Handball-Champions-League 2023!

18. Juni, 20.10 Uhr: Kielce hat wenige Sekunden vor Schluss den letzten Angriff

Kielce hat den Ball! Noch elf Sekunden.

18. Juni, 20.08 Uhr: Magdeburg kann sich nicht absetzen, Kielce bleibt dran

Die Polen geben natürlich nicht auf! Tournat macht das 30:29 in der 68. Minute. Und was war das für ein Tor durch die Beine des Magdeburger Keepers Portner.

18. Juni, 20.06 Uhr: Anschluss durch Kielce im Champions-League-Finale im Handball, doch Magdeburg kontert

Hier ist was los! Erst vergibt Magdeburg die Chancen auf das 30:27, Kielce macht hingegen das 29:28. Doch dann kommt wieder Gisli Kristjansson, der zum 30:28 trifft. Noch einmal: Dieser Mann ist eigentlich schwer an der rechten Schulter verletzt!

18. Juni, 20.04 Uhr: Wahnsinns-Start nach dem Seitenwechsel, Magdeburg führt mit zwei Toren!

Wenn sie die Nerven behalten, sind die Magdeburger dem Triumph ganz nah! Gleich nach dem Seitenwechsel trifft der SCM zum Auftakt der zweiten fünf Minuten Verlängerung. Damgaard macht das so wichtige 29:27.

18. Juni, 20.02 Uhr: Wahnsinn, was Kristjansson leistet, Magdeburg führt wieder

Diesse Typ ist einfach nicht normal! Kristjansson zieht den Sieben-Meter mit der Sirene zur Pause nach der ersten Verlängerung. Smits tritt an den Strich und versenkt den Ball zum 28:27 im Tor. Seitenwechsel!

18. Juni, 20 Uhr: Kielce gibt auch alles, macht den 27:27-Ausgleich gegen Magdeburg

Natürlich kämpfen auch die Polen verbissen um jedes Tor. Wolff hält gegen Smits überragend und Sicko erzielt den 27:27-Ausgleich.

18. Juni, 19.57 Uhr: Ausgerechnet Gisli Kristjansson macht das 27:26!

Dieser Typ ist einfach der Wahnsinn! Gilsi Kristjansson, der mit seiner verletzten Schulter heute auf die Zähne beißt, macht in der 62. Minute das 27:26.

18. Juni, 19.55 Uhr: Zweimal fünf Minuten hat der SC Magdeburg jetzt erst einmal im Champions-League-Finale

Wie schon im Halbfinale zeigen die Magdeburger eine unglaubliche Moral. Jetzt haben sie zweimal fünf Minuten Zeit, um den Gegner in die Knie zu zwingen, müssen dabei aber nun auf Kapitän Christian O'Sullivan verzichten. Ein Sieben-Meter-Werfen will hier sicher keiner, das wäre der Gipfel dieses Handball-Krimis gegen den deutschen Nationalkeeper Andy Wolff zwischen den Pfosten der Polen.

Titelfoto: Marius Becker/dpa

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