SCM gegen Veszprém: Enttäuschung über kampflose Niederlage
Magdeburg - Vor 4.224 Zuschauern herrschte am gestrigen Donnerstagabend große Enttäuschung, als der amtierende Champions-League-Sieger SC Magdeburg im ersten Gruppenspiel der neuen Saison gegen den ungarischen Meister Telekom Veszprém eine hochverdiente 28:33-Niederlage hinnehmen musste. Rückraumspieler Philipp Weber (31) brachte es schmerzhaft auf den Punkt: "Veszprém hat ein fast perfektes Spiel gemacht. Wir haben nie den Funken erwischt, um das Ding noch mal zu drehen."
Veszprém diktierte von Beginn an das Spiel gegen den Titelverteidiger und Magdeburgs Torwart Nikola Portner (29) kam nie richtig in die Partie.
Die erste Halbzeit gehörte eindeutig dem ungarischen Rekordmeister.
Trainer Bennet Wiegert (41) versuchte während des Spiels gegen die Ungarn immer wieder, mehr Kampfgeist in das Spiel des SCM zu bringen. Nach 20 Minuten sagte er in einer Auszeit: "Wir sind Champions. Wir spielen gegen Veszprém. Wir akzeptieren das. Kämpfen wir."
Trotzdem gelang es seiner Mannschaft nicht, den Kampf aufzunehmen.
Lichtblicke in einem insgesamt eher durchwachsenen Spiel des SCM waren die Leistungen von Felix Claar (26) und Ómar Ingi Magnússon (26), die jeweils fünf Tore erzielten, sowie Michael Damgaard (33), der mit sechs Treffern der erfolgreichste Torschütze des SCM war.
"Veszprém hat das gut gemacht. Wir können es besser machen. Das ist immer so eine Wechselwirkung. Die hatten schon eine Monster-Effektivität und nur zwei technische Regelfehler hier in Magdeburg. Da müssen wir einfach versuchen, mehr Druck aufzubauen", bilanzierte Wiegert im Anschluss an die Partie.
Philipp Weber: "Wir müssen einfach weitermachen"
Tatsächlich dominierte Veszprém das Spiel beinahe durchgehend.
Den Magdeburgern fehlte es an Durchsetzungskraft, die Verteidigung des SCM war schwach, und insgesamt leistete sich die Mannschaft zu viele technische Fehler (insgesamt 7).
Das gefürchtete Tempospiel von Grün-Rot konnte nur selten aufgezogen werden. Die Halle, die nicht ganz ausverkauft war, wurde stiller und stiller, die Gäste agierten zu abgeklärt.
Veszprém zeigte sich zudem äußerst effektiv. Der ungarische Rekordmeister ließ die Uhr überlegt herunterlaufen und hielt die Hausherren auf Abstand.
"Es ist etwas Besonderes, im ersten Spiel gegen den Sieger der EHF Champions League zu gewinnen. Ich denke, wir haben ein fantastisches Spiel gemacht und sind sehr glücklich über den Sieg", erklärte der hochzufriedene Gäste-Trainer Momir Ilic (41) nach dem Auswärtserfolg seines Teams.
Philipp Weber war frustriert über die Niederlage, blickte jedoch auch nach vorne: "Es ist ärgerlich, aber wir müssen einfach weitermachen." Der SCM tritt am kommenden Sonntag in der Bundesliga gegen Lemgo an, bevor es am Donnerstag zum Duell gegen den FC Barcelona kommt.
Titelfoto: Ronny Hartmann/dpa