SC Magdeburg verpasst Wiedergutmachung: Wildes Ost-Derby endet unentschieden

Leipzig – Nach der Klatsche in Barcelona und dem holprigen Champions-League-Start trat der SC Magdeburg am heutigen Sonntag im Ost-Derby in Leipzig gegen den SC DHfK an. Die Reaktion des Teams unter Trainer Wiegert wurde mit großer Spannung erwartet, schnell wurde offensichtlich, dass die Magdeburger Wut im Bauch hatten. In der zweiten Halbzeit wurde das Spiel immer turbulenter und gipfelte schließlich in einem verrückten Unentschieden. Das Endergebnis lautete 27:27 (10:15).

Genau so hatte er sich die Reaktion nach der Klatsche gegen Barça zeitweise vorgestellt. Bennet Wiegert (41, v.) konnte ein starkes Spiel seiner Mannschaft in Leipzig beobachten – zumindest in der ersten Hälfte.
Genau so hatte er sich die Reaktion nach der Klatsche gegen Barça zeitweise vorgestellt. Bennet Wiegert (41, v.) konnte ein starkes Spiel seiner Mannschaft in Leipzig beobachten – zumindest in der ersten Hälfte.  © Ronny Hartmann/dpa

Im Tor des SCM startete erneut Sergey Hernández, der trotz der hohen Niederlage gegen Barça ein starkes Spiel mit elf Paraden ablieferte. Auch gegen Leipzig zeigte der Spanier seine Klasse.

Das Derby begann mit viel Intensität. Schon in der ersten Minute kassierte Weber eine Zwei-Minuten-Strafe.

Nach fünf Minuten stand es 1:1-Unentschieden, die Schiedsrichter hatten alle Hände voll zu tun.

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In der 13. Spielminute konnte der SCM erstmals einen kleinen Vorsprung herausspielen – 6:3-Führung. Das veränderte den Spielverlauf deutlich.

Leipzig hatte zunehmend Schwierigkeiten im eigenen Angriffsspiel und konnte auch nach 15 Minuten nur drei eigene Tore vorweisen.

In der 16. Minute hatte Grün-Rot einen stabilen Fünf-Tore-Vorsprung erarbeitet – 8:3 für den SCM. Leipzig musste in dieser Phase ernsthaft aufpassen, dass ihnen das Spiel nicht schon frühzeitig entglitt.

Insgesamt zeigte das Team unter der Leitung von Trainer Wiegert in der ersten Hälfte eine beeindruckende Reaktion auf die vorangegangene Niederlage in Barcelona. Die Mannschaft schien die Reisestrapazen nicht zu spüren. Nach 25 Minuten führten die Elbestädter mit 15:8.

Mit einem Halbzeitstand von 15:10 zugunsten von Magdeburg gingen beide Mannschaften in die Kabine. Der SCM hatte spätestens in der Mitte der ersten Hälfte die Kontrolle über das Spiel übernommen und ließ Leipzig kaum eine Chance.

SC Magdeburg: Dramatische Wendung in der zweiten Halbzeit

Albin Lagergren (31, m.) zeigte gegen Leipzig eine beeindruckende Leistung und erzielte 8 Treffer, wurde bester Werfer seiner Mannschaft. Trotzdem konnte er nicht als Sieger vom Spielfeld gehen.
Albin Lagergren (31, m.) zeigte gegen Leipzig eine beeindruckende Leistung und erzielte 8 Treffer, wurde bester Werfer seiner Mannschaft. Trotzdem konnte er nicht als Sieger vom Spielfeld gehen.  © Andreas Gora/dpa

Die zweite Halbzeit brachte zunächst nur kleinere Veränderungen im Spielverlauf.

Leipzig bemühte sich und war nun besser im Spiel, kam näher heran, konnte den SCM jedoch nicht ernsthaft in Bedrängnis bringen.

Dieser fand immer wieder die richtigen Antworten, führte in der 42. Minute mit 20:16.

Der DHfK schaffte es in der Mitte der zweiten Halbzeit tatsächlich, den Abstand auf nur noch zwei Tore zu verringern, musste jedoch immer wieder Rückschläge hinnehmen. Magdeburg zeigte sich äußerst abgeklärt.

Leipzig gab dennoch nicht auf. Torwart Domenico Ebner hielt seine Mannschaft zusätzlich im Spiel. In der 50. Minute stand es plötzlich 23:24, der Vorsprung der Magdeburger war auf nur noch ein Tor geschrumpft. Das zwischenzeitliche 7-Tore-Polster schien in weiter Ferne zu sein.

Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich ein echtes Derby, in dem beide Mannschaften hart kämpften und alles riskierten. In der 54. Minute geschah dann das Unfassbare: Leipzig erzielte den Ausgleich – 26:26. Nach der ersten Halbzeit hatte wohl niemand damit gerechnet.

Nur drei Minuten später ging der DHfK tatsächlich in Führung - 27:26 (57. Minute). Die Mannschaft hatte es geschafft, einen Rückstand von 7 Toren aufzuholen.

Das Ost-Duell zwischen Leipzig und Magdeburg endete schließlich in einem atemberaubenden 27:27-Unentschieden. Der SCM versäumte es, die angemessene Antwort auf die Niederlage in Barcelona zu geben.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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