Nach Alptraum-Niederlage: Muss der SC Magdeburg jetzt um die Königsklasse zittern?

Magdeburg - Raus im Pokal, eine Klatsche in der Handball-Bundesliga und in der Königsklasse droht das Aus. Die Zeit der Titel und Triumphe ist für den SC Magdeburg wohl vorerst vorbei. Gründe gibt es einige.

SCM-Trainer Bennet Wiegert (42) nimmt die Niederlage gegen Kroatien "auf seine Kappe".
SCM-Trainer Bennet Wiegert (42) nimmt die Niederlage gegen Kroatien "auf seine Kappe".  © Marius Becker/dpa

Der erhoffte Befreiungsschlag für die Magdeburger Handballer in der Champions League bei Schlusslicht RK Zagreb blieb aus. Stattdessen erlebte der deutsche Meister und Pokalsieger bei den Kroaten die dritte Niederlage nacheinander - und einen 60-minütigen Alptraum.

Nach dem Aus im Pokal gegen den THW Kiel und der Bundesliga-Klatsche gegen Tabellenführer MT Melsungen zeigten die Magdeburger beim 18:22 in Zagreb eine ihrer schwächsten Leistungen der vergangenen Jahre.

"Von der ersten Minute an waren wir nicht auf dem richtigen Niveau, was Intensität und Tempo angeht", bemängelte Trainer Bennet Wiegert (42), der zuletzt bei seinem Team eine "maximale Verunsicherung" festgestellt hatte.

Magdeburg steckt in der sportlichen Krise und muss ernsthaft ums Weiterkommen in der Königsklasse zittern. "Das, was passiert ist, nehme ich auf meine Kappe. Sorry an die mitgereisten Fans, die diesen Aufwand auf sich genommen haben", sagte Wiegert und übernahm Verantwortung.

Krisen-Zeit beim SCM: Spitzenspiele gegen Hannover und Barcelona stehen bevor

Die Elbestädter schwächelten beispielsweise in der Offensive.
Die Elbestädter schwächelten beispielsweise in der Offensive.  © Andreas Gora/dpa

Noch besteht Hoffnung auf den Einzug in die K.-o.-Phase. Die vier Teams auf den Plätzen eins und zwei der beiden Achter-Gruppen sind direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Die acht Teams auf den Plätzen drei bis sechs treten in K.o.-Spielen mit Hin- und Rückspiel gegeneinander an und ermittelten dabei die vier weiteren Teilnehmer des Viertelfinals. Die Entscheidung fällt vermutlich erst Ende Februar.

Erschreckend ist die Magdeburger Offensivschwäche. Egal, ob Matthias Musche (32) über die Außenbahn, Omar Ingi Magnusson (27) aus dem Rückraum oder Magnus Saugstrup (28) über den Kreis - im Angriff lief wenig bis gar nichts zusammen. 18 Tore und eine Wurfquote von 39 Prozent sprechen Bände.

Was ist los beim SC Magdeburg? Das Team ächzt unter der XXL-Belastung des Olympia-Jahres. Der vollgepackte Terminkalender mit Liga-, Pokal- und Königsklassenspielen fordert seinen Tribut. Zeit zum Durchschnaufen? Fehlanzeige.

Zudem machen sich die zahlreichen Ausfälle immer stärker bemerkbar. Die Spielintelligenz und Übersicht von Leistungsträger Felix Claar (27) wiegt besonders schwer. Der Rückraumspieler fehlt nach seiner Achillessehnen-OP weiterhin. Auch Schlüsselfiguren wie Tim Hornke (34) oder der zuletzt wiedererstarkte Philipp Weber (32) sind verletzt.

Am Samstag (19.00 Uhr/Dyn) will der SCM mit einem Sieg gegen den Tabellenzweiten Hannover-Burgdorf Anschluss an die Spitzenplätze halten. Am Mittwoch (20.45 Uhr/Dyn) kommt in der Königsklasse der ungeschlagene FC Barcelona in die GETEC-Arena. Magdeburg steht mächtig unter Druck.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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