Magdeburg überwindet Pokal-Trauma: Portner-Vertreter überragt!
Köln - Was für eine Geschichte! Der SC Magdeburg besiegt MT Melsungen im Finale des DHB-Pokals mit 30:19 (13:11) und sichert sich so den dritten Pokalsieg in seiner Vereinsgeschichte. Dabei hatte das Final-Four-Turnier für den SCM unter alles andere als guten Vorzeichen gestanden!
Die Magdeburger wollten den Titel unbedingt: Schon in den letzten beiden Jahren hatten die Elbestädter das Finale erreicht, scheiterten dort aber zweimal in Folge.
Es galt, das Vize-Triple zu vermeiden, aber der Skandal um den wegen einer positiven Doping-Probe gesperrten Torhüter Nikola Portner trieb den Magdeburgern Sorgenfalten auf die Stirn.
Doch wie schon im Halbfinale trumpfte Portner-Vertreter Sergey Hernández auf! Der Keeper überragte auch gegen die MT Melsungen und legte mit zahlreichen starken Paraden die Grundlage für den dritten Pokalerfolg des Favoriten.
Von Anfang an beharkten sich beide Teams in der ausverkauften Kölner Lanxess Arena, keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. Mit einer knappen Zwei-Tore-Führung für die Magdeburger ging es in die Pause.
DHB-Pokalfinale: SC Magdeburg dreht in der zweiten Halbzeit auf
Zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff begann dann aber eine Magdeburger Drangphase. Ein Doppelschlag in Überzahl in der 40. Minute bescherte den Elbestädtern die erste Vier-Tore-Führung der Partie (20:16), danach hielt Hernández überragend, ließ sieben Minuten keinen Treffer zu.
Den starken Rückhalt nutzte der amtierende Champions-League-Sieger und schraubte den Spielstand auf 25:17 (49.) hoch - die Vorentscheidung im Kampf um den DHB-Pokal.
Danach wurde es für die Hessen, die in den ersten 30 Minuten so stark gegen gehalten hatten, eine regelrechte Demontage. Beim SCM klappte alles, bei Melsungen wenig, Michael Damgaard setzte den Schlusspunkt zum 30:19-Erfolg, bei dem Lukas Mertens mit sieben Treffern der beste Werfer war.
"Sergey, Sergey"-Rufe schallten durch die Arena, die Magdeburger Fans feierten ihren überragenden Keeper, der zudem zum Spieler des Turniers gekürt wurde. "Wie er performt hat dieses Wochenende, einfach unglaublich", lobte auch Rückraumspieler Gisli Kristjansson überschwänglich.
Dennoch blieb auch der eigentliche Stammtorhüter Portner nicht vergessen: Bei der Siegerehrung trug Damgaard das Trikot des gesperrten Schweizers und behielt es auch für das Siegerfoto an.
Titelfoto: Bildmontage: Marius Becker/dpa (2)