Handball: Doping-Experte kritisiert Freispruch von SCM-Torhüter Portner
Magdeburg - Die Handball-Bundesliga hat Magdeburgs Torhüter Nikola Portner (30) freigesprochen, nachdem er wegen einer positiven Kontrolle auf Methamphetamin suspendiert wurde. Doping-Experte Fritz Sörgel kann diese Entscheidung nicht nachvollziehen.
Der gebürtige Schweizer Portner spielt seit 2022 für den SC Magdeburg. Nach seinem durchgefallenen Doping-Test im April wurde er aus allen sportlichen Aktivitäten seines Vereins ausgeschlossen.
Laut dem Experten Fritz Sörgel hätte das auch so bleiben sollen: "Er wäre nicht der erste Sportler, der einen guten Leumund hat und trotzdem gedopt hat", so Sörgel gegenüber dem Portal Handball-World.
Wer ein Dopingmittel im Blut oder Urin habe, sei zu sperren, findet der Experte.
Am gestrigen Mittwoch hat sich die Handball-Bundesliga jedoch gegen die Suspendierung des Torhüters entschieden.
Unabhängige Gutachter beurteilten die geringe Menge der Substanz in Portners Blutwerten als unabsichtlich.
Doping-Experte Sörgel fordert eindeutige Blutwert-Grenzen
Eine Leistungssteigerung könne jedenfalls ausgeschlossen werden. Auch bei einer Hausdurchsuchung hat die Staatsanwaltschaft Magdeburg keine illegalen Stoffe gefunden.
Doch an dieser Stelle ist Doping-Experte Sörgel skeptisch: Dass die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) mit niedriger Konzentration argumentiere, sei eine Diskussion auf Laienbasis.
Die Agentur müsse eindeutige, auf Wissenschaft basierende Grenzen darüber festlegen, welche Blutwerte an Wettkampftagen toleriert werden.
Die Nationale Anti-Doping Agentur Deutschland (NADA) will die Begründung und das Urteil der Handball-Bundesliga noch überprüfen.
Titelfoto: Marius Becker/dpa