Sensation! Der SC Magdeburg steht im Finale der Champions League

Köln - Das ist eine unglaubliche Sensation! Der SC Magdeburg steht im Finale der Handball Champions League.

Magdeburgs Gisli Thorgeir Kristjansson liegt nach einem Zusammenprall am Boden und wird behandelt. Das Spiel ging für ihn nicht weiter.
Magdeburgs Gisli Thorgeir Kristjansson liegt nach einem Zusammenprall am Boden und wird behandelt. Das Spiel ging für ihn nicht weiter.  © Marius Becker/dpa

Der Klub setzte sich am Samstag beim Final Four in der Lanxess Arena in Köln in einem hochdramatischen Spiel mit 40:39 (38:38, 31:31, 16:18) nach Sieben-Meter-Werfen gegen den FC Barcelona durch.

Damit schmiss das Team von Trainer Bennet Wiegert mit Barca nicht nur den Rekordsieger, sondern auch den Titelverteidiger raus.

Allerdings trübt die Verletzung von Star-Spieler Gisli Thorgeir Kristjansson die Freude. Vier Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit lag der Spielmacher des SCM am Boden, musste minutenlang behandelt werden, die Sanitäter stürmten aufs Feld.

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Gestützt und mit schmerzverzerrtem Gesicht verließ er die Halle. Seine Mitspieler zeigten eine unglaubliche Reaktion. Statt Schockstarre standen sie noch enger zusammen, kämpften für ihren Top-Mann.

Gisli Thorgeir Kristjansson vor seiner Verletzung.
Gisli Thorgeir Kristjansson vor seiner Verletzung.  © Roberto Pfeil / AFP
Magdeburgs Marko Bezjak (2.v.l.) trifft gegen Barcelonas Torhüter Emil Nielsen (r).
Magdeburgs Marko Bezjak (2.v.l.) trifft gegen Barcelonas Torhüter Emil Nielsen (r).  © Marius Becker/dpa

Und das zahlte sich aus. Am Ende siegten sie im Sieben-Meter-Werfen auch für ihn.

Magdeburg hielt die gesamte Partie extrem stark dagegen, in der Endphase wirkte Barcelona phasenweise geschockt von den Rückständen.

Noch 13 Sekunden vor Schluss führten die Katalanen allerdings mit 31:30, doch dann kam Kay Smits und rettete sein Team in die Verlängerung.

Die Halle stand kopf, die Zuschauer peitschten die deutsche Mannschaft nach vorn.

In den ersten fünf Minuten der Verlängerung sah dann auch noch der Magdeburger Christian O'Sullivan die Rote Karte, für ihn ging es nicht weiter.

Doch der FCM erholte sich auch von diesem Nackenschlag. Es ging hin und her. Nach der ersten Verlängerung führte das Wiegert-Team mit 35:33.

In den zweiten fünf Minuten retteten sich die Spanier aber ins entscheidende Sieben-Meter-Werfen. In dem hatten die Bördestädter dann Nerven wie Drahtseile.

Aleix Gomez verwandelte für Barcelona, dann traf Tim Hornke für Magdeburg, anschließend warf Hampus Wanne für Barcelona zweimal an den Pfosten, Kay Smits verwandelte für Magdeburg und Barcelona verwarf erneut.

Doch dann verwarf auch Pettersson für Magdeburg. Barcelona konnte die Chance nicht nutzen, auch Dika Mem warf den Ball nicht ins Tor, ebenso wenig Magnus Saugsturp mit dem Matchwurf für den FCM.

Doch dann wurde der Däne Mike Jensen zwischen den Pfosten zum großen Helden. Der Torhüter parierte den letzten Wurf von Ludovic Fabregas und ließ Mannschaft und Halle im Jubel versinken.

Am Sonntag trifft der FCM nun auf Industria Kielce. Der polnische Meister um den deutschen Torhüter Andreas Wolff setzte sich im anderen Halbfinale gegen Paris Saint-Germain durch. Anwurf ist 15 Uhr.

Originalmeldung vom 17. Juni, 17.28 Uhr, aktualisiert um 20.30 Uhr.

Titelfoto: Roberto Pfeil / AFP

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