Magdeburg - Amtierender Champions-League-Sieger, aktueller Klub-Weltmeister und seit dem gestrigen Sonntag Tabellenführer der Bundesliga. Der SC Magdeburg hat den Erfolg gepachtet und ist das Maß aller Dinge. Trainer Wiegert (41) nimmt es gelassen: "Vor uns liegt noch eine weite Reise."

Die Abgeklärtheit des SCM-Trainers auf der Pressekonferenz im Anschluss an das Ostduell gegen Eisenach ließ nicht einmal im Ansatz vermuten, dass sein Team gerade die Tabellenführung übernommen hatte. Ruhig und bedacht, wie eh und je, gab der 41-Jährige sein Statement zum Spiel ab.

Eine beeindruckende Vorstellung, die nochmals verdeutlichte, dass bei Grün-Rot alle Rädchen ineinandergreifen: Durch und durch fokussiert, vom Saisonanfang bis zum Saisonende, von Spiel zu Spiel, von Anwurf bis Pressekonferenz.

Der Verein funktioniert – der Erfolg ist mehr als berechtigt. Niemand verliert den Boden unter den Füßen. Übermut ist ein Fremdwort.

"Dass wir uns an die Tabellenspitze setzen, ist ein schöner Beigeschmack", kommentierte Wiegert die neue Konstellation in der Handball-Bundesliga. Mehr Beachtung schenkte er dem nicht. Wohl wissend, dass es noch einige Spiele zu gewinnen gilt. Es sei gerade mal "ein Drittel der Spielzeit" gelaufen, wie das Thema vom 41-Jährigen gekonnt beendet wurde.

Der Eisenacher Gästecoach, Misha Kaufmann (39), wurde deutlich euphorischer als sein Gegenüber. Er geriet beinahe ins Schwärmen, als er über die Magdeburger sprach, beschrieb den SCM als "die beste Mannschaft, die die Welt zu bieten hat".

Wiegert war zufrieden mit dem Sieg – nicht mehr, nicht weniger. Er lobte insbesondere die erste Hälfte seiner Mannschaft: "Wir haben einen überragenden Angriff in der ersten Hälfte gespielt mit 92 Prozent Trefferquote – das ist schon Wahnsinn. Dazu kamen kaum technische Regelverstöße."

Richtig angetan war er von der tollen Stimmung in der ausverkauften Halle: "Das hat unglaublichen Spaß gemacht."

In diesem Zusammenhang verdeutlichte Wiegert abermals, dass sein Team, trotz Mehrfachbelastung aus nationalen und internationalen Wettbewerben, nicht "müde" wird: "Die haben Lust, Handball zu spielen, die haben Lust, vor so einer Kulisse zu spielen."

Dennoch ist es geradezu unfassbar, welches Programm den SCM allein in dieser Woche erwartet. Am kommenden Donnerstag steht das Rückspiel gegen GOG in Dänemark an, am Sonntag ist die Mannschaft für das Bundesligaspiel in Balingen gefordert – Reisestress vorprogrammiert.