Komplette Eskalation beim Spitzenspiel: Trainer gehen aufeinander los!
Plock (Polen) - Komplette Eskalation beim Spitzenspiel in der ersten polnischen Handball-Liga! Industria Kielce, Ex-Klub des deutschen Nationaltorwarts Andreas Wolff (33), war zu Gast bei Wisla Plock. Am Ende standen nicht nur 21 Zeitstrafen und eine Blaue Karte, sondern auch Rassismus- und Anspuck-Vorwürfe zwischen den Trainern beider Teams.
Beim Abpfiff stand es 29:25 für den amtierenden Meister aus Plock, der den fünften Sieg in Folge gegen seinen Erzrivalen feierte, doch das Sportliche interessierte am Ende niemanden mehr.
Schon während des Spiels wurde es hitzig, 21 Mal verwies der Schiedsrichter einen Spieler für zwei Minuten vom Feld, Kielces Jorge Maqueda (36) sah sogar die Rote und schließlich die Blaue Karte (zieht neben dem Platzverweis auch eine Disziplinaruntersuchung nach sich), weil er Mirsad Terzic (41) gebissen haben soll.
Doch was nach dem Spiel geschah, übertraf die Geschehnisse auf der Platte noch.
Die Kameras fingen ein, wie die Trainer der beiden Teams nach Abpfiff aufeinander losgingen, konnten nur mit Mühe voneinander getrennt werden und warfen sich gegenseitig offenbar nicht allzu nette Dinge an den Kopf.
Was das gewesen sein soll, erklärte Kielce-Coach Talant Dujshebaev (56) gegenüber Handball-World: "Er hat mich einen Scheiß-Chinesen genannt!" Außerdem seien aus dem Fan-Block der Gastgeber weitere rassistische Beleidigungen gefallen, Linksaußen Dylan Nahi (24) soll demzufolge mehrfach als "schwarzes Schwein" beschimpft worden sein.
Der Ex-Klub von Wolff bekräftigte die Vorwürfe in einem offiziellen Statement noch und verurteilte die rassistischen Entgleisungen scharf.
Handball-Eklat in Polen: Xavi Sabaté will rechtliche Schritte einleiten
Diese heftigen Anschuldigungen wollte Xavi Sabaté (48), Trainer von Plock, nicht auf sich sitzen lassen, woraufhin sein Verein ebenfalls ein Statement verfasste - und der Spanier seinerseits seinen Kontrahenten übler Dinge bezichtigt.
So habe der Kirgise ihn nach Abpfiff auf Spanisch angesprochen und zu ihm gesagt "Du H*rensohn, ich werde dich töten!". Als Sabaté daraufhin überrascht "Was sagst du?" antwortete, habe Dujshebaev ihn am Hals gepackt und ins Gesicht gespuckt!
Wie Plock betonte, sei diese Aktion nicht nur auf den Kameras zu sehen gewesen, sondern es gebe Zeugen für den Vorfall.
Entsprechend werde Sabaté rechtliche Schritte einleiten, um Dujshebaev für seine "brutalen und zutiefst unwürdigen Worte" zur Verantwortung zu ziehen.
Wer nun wem was an den Kopf geworfen hat, wird nun also Gegenstand von - fest steht jedoch, dass das letzte Wort in diesem Zoff noch nicht gesprochen ist.
Titelfoto: Bildmontage: Sascha Klahn/dpa, PICTURE POINT / Gabor Krieg