Nach "Arschtritt": HC Elbflorenz feiert wichtigsten Sieg der Saison
Dresden - Die Handballer des HC Elbflorenz schrien ihre Freude und Erleichterung heraus, streckten jubelnd die Arme in die Luft, johlten mit bei "Der Zug hat keine Bremse".
Lukas Wucherpfennig (27), der Held des Abends beim 26:25 (12:11)-Heimsieg im Kellerduell gegen Eintracht Hagen, lag lange ausgestreckt auf dem Boden der BallsportARENA, bekam von den Teamkollegen und HCE-Präsident Uwe Saegeling einen Freudenklaps nach dem anderen.
Wucherpfennig hatte sieben Sekunden vorm Ende einen Konter mit dem Siegtor zum 26:25 abgeschlossen, nachdem er knapp eine Minute zuvor noch mit einem Siebenmeter an Eintracht-Torwart Mats Grzesinski (22) gescheitert war.
"Ich bin eigentlich nicht so ein emotionaler Typ. Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal geweint hatte", sagte Wucherpfennig. Der mit neun Toren (davon drei Siebenmeter) erfolgreichste Torschütze unterstrich:
"Heute hat jeder für jeden gekämpft. Wir hatten auch das Quäntchen Glück auf unserer Seite. Stand jetzt ist das der wichtigste Sieg der Saison. Die letzten Wochen waren nicht so einfach. Wir haben alle einen leichten Arschtritt bekommen."
Nils Kretschmer freut sich: "Der Sieg war ein riesiger Befreiungsschlag!"
Damit spielte Wucherpfennig auf die Kritik des HCE-Präsidenten an, der nach 4:14 Punkten in der Rückrunde und dem Absturz auf Tabellenplatz 16 deutliche Worte an die Mannschaft gerichtet hatte.
"Wir hatten viel Druck von allen Seiten. Wahrscheinlich brauchen wir auch Stress, um zu funktionieren. Wir haben gekämpft bis zum Ende. Der Sieg war ein sehr großer Befreiungsschlag", sagte Nils Kretschmer (30). Der Abwehrchef freut sich jetzt auf ein paar Osterfeiertage zur Regeneration. Gegen Hagen fehlten Elbflorenz gleich sechs (!) verletzte Feldspieler.
Chefcoach Rico Göde (40) hofft, dass bis zum Heimspiel am Freitag gegen Großwallstadt zumindest einige in den Kader zurückkehren werden.
Titelfoto: Lutz Hentschel