Dresden - "Wir wollen ein Spitzenteam sein und so muss unser Anspruch sein, die Aufgabe am Mittwoch zu lösen", forderte Coach André Haber von seinen Tigern vor dem 8. Spieltag. Nur eines der vier Pflichtspiele auf heimischen Boden hat der HC Elbflorenz davor gewonnen. Der Fluch hält an. Seit dem heutigen Mittwoch sind es bereits fünf.
Gegen den bockstarken Aufsteiger TuS Ferndorf, der bisher nur zweimal verloren hat, gab's ein letztlich glückliches 21:21 (11:8), weil Torhüter Marino Mallwitz bei schon abgelaufener Uhr noch einen Siebenmeter von Janko Kevic parierte.
"Das ist schwer heute, fast schon schwerer als letzte Woche. Wir haben eigentlich alles in der Hand, aber haben 24 Fehlwürfe gemacht. Ich weiß nicht, wann ich das das letzte Mal gesehen habe", wütete Haber.
Was für eine unnötige Wendung! Denn erst im zweiten Durchgang wurde die Partie vor (nur) 1278 Zuschauern in der BallsportARENA so richtig spannend.
Brauchte es nicht, denn ab der 14. Minute führte das Haber-Team durch das Tor von Timo Löser (7:3) - übrigens das erste HCE-Tor, das nicht von Lukas Wucherpfennig oder Oliver Seidler erzielt wurde - bis zur Pause fast durchgängig mit vier Toren.
Zu verdanken hatte man das vor allem Keeper Robin Cantegrel. Der Franzose zwischenzeitlich mit überragenden 61,5 Prozent gehaltenen Bällen. Zur Pause immerhin noch 52,9 bei zehn Paraden - 11:8.
Coach André Haber nimmt die Spieler des HC Elbflorenz in die Pflicht
Die Dresdner Abschlussquote passte da aber schon nicht. Nach der Pause wurde es immer schlimmer.
Einzig Lukas Wucherpfennig überzeugte mit neun Toren und 81,8 Prozent Trefferquote vor dem Ferndorfer Tor.
43,2 Prozent hatte das gesamte Team in der 49. Minute, da lagen die Tiger bereits mit 16:17 zurück. Daniel Hideg (44., 15:16) hatte den Aufsteiger aus der eigenen Hälfte ins leere Tor erstmals in diesem Spiel in Führung gebracht.
Zum schwachen Abschluss gesellten sich aber auch noch wenig Ideen und wenig Tempo, sodass sich Haber & Co. am Ende noch über den Punkt freuen müssen.
"Wir haben den Spielverlauf, unser Selbstvertrauen und das Momentum mit dem Pausenpfiff abgegeben. Wenn man zu Hause 21 Gegentore bekommt, dann muss man ein Handball-Spiel gewinnen", so der Coach.
Der 38-Jährige kündigte an: "Das ist ein Problem und das müssen wir beheben, indem wir mehr trainieren!"