Oslo (Norwegen) - Wenn der Sport zur Nebensache wird! Alfred Gislason (65), Chefcoach der deutschen Handball-Nationalmannschaft, muss einen familiären Schicksalsschlag verkraften.
Denn wie nur einen Tag nach dem Drama-Aus der DHB-Auswahl im WM-Viertelfinale gegen Portugal bekannt wurde, hat der 65-Jährige seinen Vater inmitten des laufenden Turniers verloren.
Das teilten mehrere Medien am heutigen Donnerstagnachmittag übereinstimmend mit, beriefen sich dabei auf die "Kieler Nachrichten". Die norddeutsche Tageszeitung hatte den Tod zuerst vermeldet.
Demnach war Gísli Bragi Hjartarson nur wenige Stunden vor Anpfiff der ersten Hauptrunden-Begegnung der Deutschen gegen Dänemark am 21. Januar im Alter von 85 Jahren verstorben.
Der Bundestrainer selbst hätte sich mit der Todesmeldung weitestgehend zurückgehalten, soll lediglich einen kleinen Personenkreis darüber informiert haben: "Alfred wollte es nicht nach außen tragen, die Mannschaft damit nicht konfrontieren", erklärte DHB-Boss Andreas Michelmann (65) gegenüber "Bild".
"Mein Eindruck ist, dass er ein Typ ist, der die Sache mit sich selbst ausmacht. Und dann in solch einer Situation, wie der Weltmeisterschaft, da tapfer allein sein Paket zu tragen." Das sei eine Sache, die er dem gebürtigen Isländer sehr hoch anrechne.
Nicht der erste schwere Schicksalsschlag für Bundestrainer Alfred Gislason
Nach der Rückkehr aus Oslo, wo sich das DHB-Team am gestrigen Mittwochabend im Viertelfinal-Krimi gegen Portugal 30:31 (26:26, 9:13) nach Verlängerung geschlagen geben musste, wird Gislason in die isländische Heimat fliegen, um gemeinsam mit Mutter Adalheidur Alfredsdóttir und seinen fünf Geschwistern endgültig Abschied zu nehmen.
Vor rund vier Jahren hatte Gislason bereits einen schmerzhaften Schicksalsschlag verkraften müssen, war im Mai 2021 seine Ehefrau Kara-Gudrun, mit der er seit seinem 16. Lebensjahr verheiratet war, an den Folgen eines Gehirntumors gestorben.