Handball-WM live: Zweite Pleite nach Auftakt-Debakel! Medaillen-Favorit so gut wie raus

Kroatien/Norwegen/Dänemark - Drei Siege aus drei Spielen! Die deutschen Handballer haben die WM-Vorrunde ohne Punktverlust überstanden und sich so nicht nur den Gruppensieg, sondern auch die bestmögliche Ausgangssituation für die Hauptrunde beschert.

Die deutschen Handballer ziehen mit der makellosen Bilanz von drei Siegen aus drei Spielen in die Hauptrunde ein. Dort wartet jedoch die derzeit wohl beste Mannschaft der Welt.
Die deutschen Handballer ziehen mit der makellosen Bilanz von drei Siegen aus drei Spielen in die Hauptrunde ein. Dort wartet jedoch die derzeit wohl beste Mannschaft der Welt.  © Sören Stache/dpa

Das hat die Mannschaft von Alfred Gislason gegen Tschechien erneut einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte zu verdanken - mit einem Unentschieden ging es in die Pause, am Ende stand es 29:22 (11:11).

Damit nimmt das DHB-Team vier Punkte in die Hauptrunde mit, wo in der kommenden Woche Olympiasieger Dänemark, Italien und Tunesien warten.

Schon am Dienstag kommt es gegen die Skandinavier zur Neuauflage des Olympia-Finales von Paris - und dann muss Deutschland von Beginn an voll da sein, will man gegen die bisher wohl beste Mannschaft des Turniers eine Chance haben.

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20. Januar, 15.38 Uhr: Deutschlands Handballer heiß auf Dänemark-Kracher

Kaum hatten die deutschen Handballer ihr erstes WM-Etappenziel mit dem Gruppensieg erreicht, richteten sie den Blick auf den Hauptrunden-Kracher gegen Dänemark. Am Dienstag (20.30 Uhr) kommt es vor 15.000 Zuschauern im Hexenkessel von Herning schließlich zur Neuauflage des Olympia-Endspiels, das die DHB-Auswahl vor rund fünf Monaten deutlich verloren hatte (26:39).

"Die Karten werden neu gemischt", sagte Renars Uscins (22). Dänemark werde "vielleicht den Heimdruck haben, wie wir es kennen von der Heim-EM im Vorjahr". Auf die spezielle Atmosphäre freut sich der Rückraumspieler. "Wenn man die ganze Halle gegen sich hat, ist das etwas besonderes, richtig cool", so der 22-Jährige.

Ähnlich sieht es der im Vorrundenabschluss am Sonntagabend gegen Tschechien (29:22) überragende David Späth (22), der Torhüter kramte die Erinnerungen an das siegreiche olympische Viertelfinale gegen Frankreich vor 27.000 Zuschauern in Lille hervor.

"Das gibt ein bisschen Lille-Vibes, als die ganze Halle im Spiel gegen Frankreich gegen uns war", sagte Späth. Die Halle werde auch am Dienstag in Herning "brennen. Hoffentlich werden wir auch brennen und dagegen halten."

Deutschlands Renars Uscins (22) ist voller Vorfreude auf das Kracher-Duell mit Dänemark.
Deutschlands Renars Uscins (22) ist voller Vorfreude auf das Kracher-Duell mit Dänemark.  © SAMEER AL-DOUMY / AFP

20. Januar, 12.39 Uhr: WM-Fiasko für Co-Gastgeber! Norwegen unterliegt auch Portugal

Eines Turnier-Favoriten unwürdig! Co-Gastgeber Norwegen hat bei der Handball-WM die nächste Niederlage kassiert und sich wohl endgültig aus dem Rennen der Medaillenkandidaten verabschiedet.

Das Team um den Ex-Kieler Sander Sagosen (29) verlor in Oslo gegen Portugal mit 28:31 (13:14). Während die Portugiesen die Maximal-Ausbeute von vier Punkten mit in die Hauptrunde nehmen, startet Norwegen dort mit null Zählern.

Norwegen, Vizeweltmeister von 2017 und 2019, war schon vor der Begegnung für die Hauptrunde qualifiziert. Dort erreichen aber nur die besten zwei Mannschaften jeder Sechsergruppe das Viertelfinale - eine kaum zu lösende Aufgabe. Norwegen war mit einem überraschenden 26:29 gegen Brasilien in die Heim-WM gestartet, ehe gegen die USA ein 33:17 folgte.

Für die Norweger um Superstar Sagosen (29) ist der Medaillentraum in weite Ferne gerückt.
Für die Norweger um Superstar Sagosen (29) ist der Medaillentraum in weite Ferne gerückt.  © Christian Charisius/dpa

20. Januar, 11.46 Uhr: Wer löst das deutsche Siebenmeter-Problem?

Ganze 134 WM-Minuten mussten die deutschen Handballer warten. Dann erlöste Spielmacher Juri Knorr (24) das DHB-Team und verwandelte den ersten Siebenmeter in diesem Turnier.

Zuvor hatten bereits Marko Grgic und Lukas Zerbe gegen Tschechien vom Punkt verworfen. Bundestrainer Alfred Gislason reagierte gewohnt humorvoll auf die Abschlussschwäche beim Strafwurf. "Keiner", antwortete der Isländer auf die Frage, wer das Problem lösen könne, "denn die Torhüter kommen ja nicht in Frage. Die Quote ist ein bisschen ausbaufähig bei allen".

Im ersten WM-Spiel gegen Polen hatte die DHB-Auswahl keinen Strafwurf zugesprochen bekommen. Gegen die Schweiz verwarfen Zerbe und Timo Kastening. "Wir hätten deutlich mehr Siebenmeter bekommen müssen, Gott sei Dank haben wir sie nicht bekommen", hatte Gislason nach der Partie gesagt.

Deutschland Juri Knorr (24) brach den Siebenmeter-Fluch.
Deutschland Juri Knorr (24) brach den Siebenmeter-Fluch.  © Soeren Stache/dpa

20. Januar, 9.32 Uhr: Noch mehr TV-Zuschauer bei Handball-WM

Die deutschen Handballer haben mit ihrem dritten Spiel bei der Weltmeisterschaft noch mehr Zuschauer vor den Fernseher gelockt.

Durchschnittlich 6,333 Millionen Menschen sahen den 29:22-Sieg gegen Tschechien in der ARD und sorgten für den Topwert des bisherigen Turniers. Das ergab nach Angaben der AGF Videoforschung einen Marktanteil von 28,9 Prozent.

Das Spiel am Dienstag gegen Dänemark (20.30 Uhr) läuft ebenfalls im Ersten. Das bisherige Topergebnis der laufenden WM waren 6,234 Millionen TV-Zuschauer beim Sieg gegen die Schweiz am Freitagabend im ZDF. Die Handballer erreichen bei den großen Turnieren regelmäßig hohe Quoten.

Bei EM und WM schauen Millionen Menschen die Handball-Übertragungen im Fernsehen. Das dritte Spiel des laufenden Turniers sorgt für die bisher beste Quote.
Bei EM und WM schauen Millionen Menschen die Handball-Übertragungen im Fernsehen. Das dritte Spiel des laufenden Turniers sorgt für die bisher beste Quote.  © Tom Weller/dpa

19. Januar, 19.50 Uhr: Alfred Gislason kritisiert Start seiner Mannschaft

Auch wenn das Ergebnis am Ende nach einem souveränen Sieg aussah, tat sich Deutschland in der ersten Hälfte erneut sehr schwer. Das merkte natürlich auch Trainer Alfred Gislason.

"Ich staune, wie wir uns selbst das Leben schwer machen. Was wir in der ersten Halbzeit an Chancen auslassen, das ist eigentlich nicht normal", kritisierte der Bundestrainer nach der Partie und warnte vor dem nächsten Gegner: "Wenn wir so gegen Dänemark die erste Halbzeit spielen, dann ist das Spiel längst vorbei."

Denn schon am Dienstag (20.30 Uhr) kommt es zur Neuauflage des olympischen Finales, damals unterlag Deutschland den Dänen klar. Bei der WM soll es für den DHB besser laufen - dafür muss jedoch von Beginn an volle Konzentration da sein.

Abpfiff: Deutschland besiegt Tschechien mit 29:22

Und dann ist das Spiel vorbei, Deutschland besiegt Tschechien mit 29:22 und zieht mit der bestmöglichen Bilanz in die Hauptrunde ein!

Den Titel "Man of the Match" darf sich David Späth abholen, der fast 50 Prozent aller Würfe abwehrte, die auf sein Tor gingen. Bester deutscher Werfer war Renars Uscins, der insgesamt achtmal traf.

David Späth wurde verdient zum Spieler des Spiels gekürt.
David Späth wurde verdient zum Spieler des Spiels gekürt.  © Soeren Stache/dpa

59. Minute: Deutschland baut Führung noch weiter aus

Eine Minute ist noch auf der Uhr, und Deutschland liegt mit sieben Treffern in Führung!

Nils Lichtlein erzielt das 28:21, unmittelbar danach geht es in die Auszeit.

52. Minute: Deutschland hat den dritten Sieg im dritten Spiel vor Augen

Das dürfte die vorzeitige Entscheidung sein! Rund acht Minuten vor Ende trifft Renars Uscins zum 25:19.

Auf der Gegenseite erhält Tschechien den nächsten Siebenmeter - und diesmal ist Späth zur Stelle! Es bleibt bei der Sechs-Tore-Führung.

48. Minute: David Späth hält Tschechien auf Distanz

Sehr zur Freude vom zweiten Teil des Keeper-Gespanns, Andi Wolff, wehrt David Späth jetzt einen Wurf nach dem anderen ab.

Nur bei einem Siebenmeter kann er nicht verhindern, dass der Ball hinter ihm einschlägt, obwohl er noch mit der Fußspitze dran ist - 22:18.

Andi Wolff (r.) bejubelt eine Parade von David Späth.
Andi Wolff (r.) bejubelt eine Parade von David Späth.  © Soeren Stache/dpa

41. Minute: Rot für Tschechien, Deutschland plötzlich fünf Tore vorn!

Das sah übel aus! Julian Köster liegt am Boden, wird von der Hand eines Tschechen mit voller Wucht im Gesicht getroffen. Die Schiedsrichter schauen sich die Szene noch einmal an und entscheiden dann nicht nur auf eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe, sondern Rot für Jakub Sterba.

Und plötzlich platzt der Knoten! Innerhalb weniger Minuten schraubt Deutschland auf 19:14 hoch und ist auf einmal fünf Tore in Führung. Sogar Keeper David Späth darf sich in die Torschützen-Liste eintragen.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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