Handball-WM: Tumulte im Finale! Olympiasieger Dänemark holt sich den Titel

Kroatien/Norwegen/Dänemark - Dänemarks Handballer haben ihren märchenhaften WM-Lauf erneut mit Gold gekrönt und ihren Status als beste Mannschaft der Welt eindrucksvoll bestätigt. Die Auswahl um Welthandballer Mathias Gidsel setzte sich in einem emotionalen und von einigen Tumulten geprägten Finale mit 32:26 (16:12) gegen Kroatien durch und feierte den 37. WM-Sieg in Folge.

Die Dänen holten sich zum 37. Mal in Folge den WM-Titel.
Die Dänen holten sich zum 37. Mal in Folge den WM-Titel.  © JONATHAN NACKSTRAND / AFP

Schon 2019, 2021 und 2023 hatten sich die Unbesiegbaren aus Skandinavien die Krone aufgesetzt. Bester dänischer Werfer war Füchse-Profi Gidsel mit zehn Treffern.

Zuvor hatte sich Gold-Kandidat Frankreich mit Bronze getröstet und Portugals Erfolgslauf kurz vor der Krönung gestoppt. Die Équipe Tricolore gewann gegen den Deutschland-Bezwinger mit 35:34 (19:17).

Mit einem Erfolg vor rund 13.300 Zuschauern verhinderte der dänische Seriensieger ein hollywoodreifes Karriereende für Domagoj Duvnjak in der kroatischen Nationalmannschaft. Der frühere Welthandballer hatte vor dem Turnier angekündigt, seine internationale Laufbahn zu beenden und künftig nur noch in der Bundesliga für den THW Kiel aufzulaufen.

Tausende Kroaten waren extra für das Abschiedsspiel ihres Nationalhelds angereist und verwandelten die Arena in einen aufgeheizten Handball-Tempel. WM- und EM-Silber sowie Olympia-Bronze hatte der 36-Jährige schon gewonnen. Der goldene Ausstand blieb ihm verwehrt.

Im Finale kam er aufgrund seiner Verletzung aus der Vorrunde daheim in Kroatien nur zu Kurzeinsätzen.

Aggressive Duelle und Rote Karte im Finale der Handball-WM

Im Finale kam es immer wieder zu extrem hitzigen Szenen.
Im Finale kam es immer wieder zu extrem hitzigen Szenen.  © Soeren Stache/dpa

Die hitzige Stimmung übertrug sich von den Rängen aufs Parkett. Die kroatischen Spieler gingen extrem aggressiv in die Zweikämpfe und stoppten ihre Gegenspieler mitunter regelwidrig. Mehrmals kam es auf dem Parkett zu Tumulten, bei denen sich die Spieler umherschubsten. Schon nach 20 Minuten sah Kroatiens Marko Mamic die Rote Karte.

Die Skandinavier waren beeindruckt von der Härte und leisteten sich ungewohnt viele Fehlwürfe. Nur auf Emil Nielsen im Tor konnte sich das Star-Ensemble durchgehend verlassen. Dank seiner Paraden setzte sich der Favorit Ende der ersten Halbzeit auf vier Tore ab.

Wie schon im Halbfinale gegen Portugal zündete Dänemark nach der Pause den Turbo und zog auf sieben Treffer davon. Erfolgsgarant Gidsel war besser im Spiel und tanzte sich mühelos durch die Abwehrreihen. Insgesamt funktionierte das Tempospiel der Kroaten nicht gut. Lediglich Ivan Martinovic von Bundesligist Rhein-Neckar Löwen strahlte phasenweise Torgefahr aus.

Nach 35 Minuten war das Spiel entschieden. Dem Außenseiter ging die Kraft aus und Dänemark spazierte mühelos zum Titel. Besonders bitter für die Konkurrenz: Kein Gegner bereitete der Übermacht aus Skandinavien bei dieser WM auch nur annähernd Probleme.

TAG24 berichtete im großen Handball-WM-Liveticker.

2. Februar, 19.37 Uhr: Dänemark ist Handball-Weltmeister

Dänemarks Handballer haben ihren herausragenden Lauf fortgesetzt und den vierten WM-Titel in Folge gewonnen.

Die übermächtige Auswahl um Welthandballer Mathias Gidsel gewann das Finale gegen Kroatien mit 32:26 (16:12) und ist nun schon seit 37 WM-Spielen ungeschlagen. Vor rund 13.300 Zuschauern in Oslo war Füchse-Profi Gidsel mit zehn Toren bester Werfer. Kroatien, für das Handball-Legende Domagoj Duvnjak sein letztes Spiel bestritt, verpasste den zweiten WM-Titel nach 2003.

Zuvor hatte sich Frankreich durch ein 35:34 (19:17) gegen Portugal die Bronzemedaille gesichert. Die Südwesteuropäer hätten erstmals in ihrer Verbandsgeschichte Edelmetall gewinnen können.

2. Februar, 18.52 Uhr: Bild schwarz! Kammermann kollabiert bei der WM

Weil ein Kameramann bei der Handball-WM auf der Tribüne kollabiert ist, haben die Zuschauer an den Bildschirmen kurzzeitig kein Bild gehabt.

Portugal und der spätere Sieger Frankreich lieferten sich einen packenden Kampf auf Augenhöhe, als in der ersten Halbzeit das Bild plötzlich schwarz wurde. Die Kamera war nach vorne über gekippt und auf den Boden gefallen. In Deutschland wurde die Partie beim Streamingdienst Sportdeutschland.TV übertragen.

Nach wenigen Sekunden war der Mann wieder bei Bewusstsein. Sanitäter eilten herbei und versorgten die Person mit Wasser. Der Handball-Weltverband IHF teilte nach dem Spiel mit, dass es dem Mann gut gehe.

2. Februar, 16.36 Uhr: Frankreich holt sich Bronze

Rekord-Champion Frankreich hat bei der Handball-Weltmeisterschaft die Bronzemedaille gewonnen und Portugals Erfolgslauf kurz vor der Krönung gestoppt.

Die Mannschaft von Trainer Guillaume Gille gewann das Spiel um Platz drei gegen den Deutschland-Bezwinger mit 35:34 (19:17). Der Außenseiter aus Südeuropa war vor rund 11.000 Zuschauern in Oslo ein ebenbürtiger Gegner und lag eine Viertelstunde vor Schluss sogar mit zwei Toren in Führung.

Portugal gehörte bei dieser WM zu den Überraschungsmannschaften und stand dicht vor der ersten WM-Medaille seiner Verbandsgeschichte. Zwischen 2006 und 2020 hatte sich Portugal für kein einziges internationales Turnier qualifizieren können. Erst vor fünf Jahren kehrte die Mannschaft auf die große Bühne zurück. In einem dramatischen Viertelfinale setzten sich die Südwesteuropäer nach Verlängerung gegen die deutsche Auswahl durch.

Im Spiel um die Goldmedaille treffen am Abend (18 Uhr/Eurosport und Sportdeutschland.TV) Topfavorit Dänemark und Kroatien aufeinander.

1. Februar, 14.05 Uhr: Dänemark nach Sieg über DHB-Schreck Portugal im Finale

Die dänischen Handballer erhalten auf dem Weg ins Finale kaum Gegenwehr. Im Spiel um Gold treffen Mathias Gidsel und Co. nun auf die Kroaten, bei denen eine Handball-Legende ihren Abschied feiert.

Gary Lineker ist nicht als Fachmann für den Handballsport bekannt, seine vielleicht berühmteste Fußball-Weisheit lässt sich in diesen Tagen aber hervorragend übertragen. Handball nämlich ist seit einer Weile auch ein ziemlich einfaches Spiel: 14 Männer jagen 60 Minuten einem Ball hinterher, und am Ende gewinnen immer die Dänen.

Bei dieser Weltmeisterschaft ist die Star-Auswahl geradezu durch das Turnier gerollt - am Sonntag (18 Uhr) winkt im Finale gegen Kroatien der vierte Titel in Folge.

Wer soll Dänemark auf dem Weg zum vierten WM-Titel in Folge stoppen? Die Mannschaft um Superstar Mathias Gidsel (25) deklassierte Portugal und trifft im Finale auf Kroatien.
Wer soll Dänemark auf dem Weg zum vierten WM-Titel in Folge stoppen? Die Mannschaft um Superstar Mathias Gidsel (25) deklassierte Portugal und trifft im Finale auf Kroatien.  © Soeren Stache/dpa

31. Januar, 15.01 Uhr: Domagoj Duvnjak spielt mit Kroatien um WM-Gold

Im letzten Großturnier seiner Karriere hat der ehemalige Welthandballer Domagoj Duvnjak (36) weiter die Chance auf seine erste Goldmedaille mit der kroatischen Nationalmannschaft.

Die Auswahl um den 36 Jahre alten Bundesliga-Profi vom THW Kiel gewann ihr WM-Halbfinale gegen Rekord-Champion Frankreich mit 31:28 (18:11) und spielt am Sonntag um den Titel. In der aufgeheizten Stimmung der Arena von Zagreb avancierte Kroatien-Keeper Dominik Kuzmanovic mit 15 Paraden zum umjubelten Matchwinner.

Im Finale von Oslo trifft die Mannschaft des früheren Bundestrainers Dagur Sigurdsson entweder auf Gold-Favorit Dänemark oder auf Deutschland-Bezwinger Portugal. Kroatien hat die Chance, zum zweiten Mal nach 2003 Weltmeister zu werden. Frankreich muss weiter auf den ersten WM-Titel seit 2017 warten.

Duvnjak hatte angekündigt, seine Karriere in der Nationalmannschaft nach diesem Turnier zu beenden. Der Rückraumspieler ist kroatischer Rekordnationalspieler und Rekordtorschütze. Im Nationaltrikot holte er sich WM-Silber, EM-Silber und Olympia-Bronze. Auf eine Goldmedaille wartet er noch. Seine Karriere in der Bundesliga setzt Duvnjak fort.

Kroatiens Handballer stehen im WM-Finale. Superstar Domagoj Duvnjak (36) könnte endlich sein großes Ziel erreichen. Und das beim letzten Auftritt im Nationaltrikot.
Kroatiens Handballer stehen im WM-Finale. Superstar Domagoj Duvnjak (36) könnte endlich sein großes Ziel erreichen. Und das beim letzten Auftritt im Nationaltrikot.  © Damir SENCAR / AFP

30. Januar, 20.02 Uhr: Eurosport überträgt Halbfinals und Endspiel

Der Sportsender Eurosport zeigt die "heiße Phase" der Handball-WM in Dänemark, Norwegen und Kroatien live im Free-TV.

Durch das Ausscheiden der deutschen Mannschaft im Viertelfinale gegen Portugal (30:31 n.V.) steht fest, dass die beiden Halbfinals sowie das Endspiel bei Eurosport übertragen werden. Uwe Semrau und dem früheren Nationalspieler Pascal Hens kommentieren.

Den Anfang bildet die Partie von Europameister Frankreich gegen Kroatien am Donnerstag in Zagreb, den zweiten Finalist ermitteln die Portugiesen und Topfavorit Dänemark am Freitagabend (beide 21.00 Uhr). Das Endspiel am Sonntag (18.00 Uhr) findet in Osla statt.

30. Januar, 14.10 Uhr: Gislason brennt weiter für Bundestrainer-Job

Bundestrainer Alfred Gislason (65) spürt nach dem dramatischen Viertelfinal-Aus der deutschen Handballer bei der WM nach wie vor viel Energie für seinen Job.

"Warum nicht", entgegnete der Isländer am Donnerstagmorgen in Oslo auf die Frage, ob er noch genug Kraft habe, um seinen bis 2027 laufenden Vertrag zu erfüllen. "Ich mache diesen Job, weil ich Handball liebe, weil ich stolz bin, für Deutschland und mit dieser Mannschaft zu arbeiten. Ich werde endlos weitermachen mit Handball."

Auch wenn der Traum von der ersten WM-Medaille seit 18 Jahren unerfüllt blieb, zollte der 65-Jährige seinen Spielern mit einer kurzen Nacht Abstand großen Respekt. "Ich habe mich bei unserer gestrigen Sitzung bei der Mannschaft für diesen schweren Monat bedankt. Ich fand, dass sie mit den Problemen, die wir hatten, überragend umgegangen ist. Sie ist als Mannschaft gewachsen."

Trotz des sportlichen Rückschlags bekräftigte DHB-Coach Alfred Gislason (65) den Willen, seinen Vertrag bis zur Heim-WM 2027 zu erfüllen.
Trotz des sportlichen Rückschlags bekräftigte DHB-Coach Alfred Gislason (65) den Willen, seinen Vertrag bis zur Heim-WM 2027 zu erfüllen.  © Soeren Stache/dpa

30. Januar, 14.21 Uhr: Handballer nach WM-Aus im Stimmungstief

Nach einer weitgehend schlaflosen Nacht flogen die tief enttäuschten deutschen Handballer ohne das erhoffte WM-Edelmetall in die Heimat.

Torwart Andreas Wolff baute vor der Abreise bei einem morgendlichen Training im Kraftraum des Team-Hotels seinen Frust über das dramatische Aus im Viertelfinale gegen Portugal und damit das vorzeitige Ende aller Medaillenträume ab. Zeitgleich versuchte Bundestrainer Alfred Gislason, zur Frühstückszeit dem durchwachsenen WM-Auftritt des mit großen Erwartungen ins Turnier gestarteten Olympia-Zweiten etwas Positives abzugewinnen.

Hängende Köpfe im Lager der deutschen Handball-Nationalmannschaft! Kapitän Johannes Golla (27) verlässt das Hotel Scandic Fornebu mit Koffer und Taschen, der Frust ist ihm anzusehen.
Hängende Köpfe im Lager der deutschen Handball-Nationalmannschaft! Kapitän Johannes Golla (27) verlässt das Hotel Scandic Fornebu mit Koffer und Taschen, der Frust ist ihm anzusehen.  © Soeren Stache/dpa

"Es gibt auch schwere Momente und natürlich tut es weh, wenn man sieht, dass die Spieler leiden mussten. Aber ich habe viel Spaß mit der Mannschaft und mich bei ihr bedankt für diesen schweren Monat. Ich finde, dass die Jungs mit den Problemen, die wir hatten, überragend umgegangen und als Mannschaft gewachsen sind", sagte Gislason am Tag nach dem dramatischen 30:31 gegen Portugal.

Niedergeschlagen! DHB-Keeper Andreas Wolff (33) ist die Enttäuschung nach dem WM-Aus gegen Portugal ins Gesicht geschrieben.
Niedergeschlagen! DHB-Keeper Andreas Wolff (33) ist die Enttäuschung nach dem WM-Aus gegen Portugal ins Gesicht geschrieben.  © Soeren Stache/dpa

Um 8.45 Uhr stieg der Isländer in den Bus und fuhr mit einer ersten DHB-Gruppe um Juri Knorr und Renars Uscins zum Flughafen. Kapitän Johannes Golla und Torhüter Wolff erfüllten noch ein paar Autogrammwünsche und traten ihre Heimreise rund zwei Stunden später an.

30. Januar, 14.04 Uhr: Handball nur bei der TV-Quote Sieger

Zumindest bei den TV-Zuschauern in der Heimat war das deutsche Handball-Nationalteam der Sieger des Abends. Durchschnittlich 7,083 Millionen Menschen sahen am Mittwoch in der ARD das Aus der DHB-Auswahl bei der Weltmeisterschaft gegen Portugal.

Die Übertragung aus Oslo war die erfolgreichste Fernsehsendung des Tages und kam nach Angaben der AGF Videoforschung auf einen Marktanteil von 27,2 Prozent.

Die Handball-WM sorgte bei den sieben Live-Übertragungen von den Spielen der deutschen Mannschaft bei ARD und ZDF für hohen Zuschauerzuspruch. Das letzte Spiel hat dabei den Bestwert erzielt. ARD und ZDF beenden ihre WM-Berichterstattung, da sie keine Rechte für die verbleibenden Spiele besitzen. Handballfans können jedoch beide Halbfinal-Partien sowie das Endspiel live im Free-TV sehen. Eurosport überträgt die drei Partien.

Das WM-Aus der deutschen Handballer lockt wieder Millionen Menschen in der Heimat vor die Fernsehgeräte. Das Spiel sorgt für die beste Quote.
Das WM-Aus der deutschen Handballer lockt wieder Millionen Menschen in der Heimat vor die Fernsehgeräte. Das Spiel sorgt für die beste Quote.  © Tom Weller/dpa

29. Januar, 22.38 Uhr: Krimi ohne Happy End fürs DHB-Team, Traum von WM-Medaille wieder geplatzt

Die DHB-Auswahl hatte vor der WM von Edelmetall geträumt und den Halbfinaleinzug als Ziel ausgegeben - wurde diesem über den gesamten Turnierverlauf aber nur selten gerecht.

Schon in der Vorrunde wackelte Deutschland, in der Hauptrunde setzte es gegen Olympiasieger und Weltmeister Dänemark dann eine 30:40-Pleite, ehe gegen das portugiesische Überraschungsteam nun das Aus folgte.

Ihre letzte WM-Medaille gewannen deutsche Handballer beim goldenen Wintermärchen 2007. Die nächste Chance auf eine Wiederholung des Coups von Köln bekommen Wolff und Co. bei der Heim-WM 2027.

Titelfoto: JONATHAN NACKSTRAND / AFP

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