Handball-EM startet: Heiner Brand verrät - So weit kommt das DHB-Team
Düsseldorf - Wenige Stunden vor dem Beginn der Handball-EM im eigenen Land hat sich Ex-Bundestrainer Heiner Brand (71) zu Wort gemeldet und die Titelchancen des deutschen Teams eingeschätzt!
Fast 15 Jahre war der Mann mit dem markanten Walrossbart unser Handball-Bundestrainer. Unvergessen, wie er das deutsche Team bei der Heim-WM 2007 zum Titel führte und sich damit unsterblich machte.
Heiner Brand war bis 2015 beim DHB tätig und tritt heute im Rentenalter als Experte auf. "Eine Handball-EM ist von ähnlicher Bedeutung wie eine WM oder Olympia", hob er für Fernsehsender Sky die Bedeutung hervor.
Außerdem sei "ein Turnier im eigenen Land zu spielen ein tolles Erlebnis".
Doch wie ordnet Brand die deutschen Turnierchancen ein? "Wenn ich sehe, wie es nach der Vorrunde weiterlaufen könnte, dann sehe ich Gegner, die zu schlagen sind. Dann wären wir auf einmal im Halbfinale [...], es ist eine gute Konstellation."
Was der 71-Jährige damit meint: Bei einem Überstehen der Vorrunde hat Deutschland den mutmaßlich leichteren Turnierarm. Zum Favoritenkreis würden in einer möglichen Zwischenrunde nur Frankreich und mit Abstrichen Spanien zählen.
Handball-Endrunde im eigenen Land: Brand und Kehrmann holten 2007 den Titel
Dennoch sei Deutschland per se nach den Erfahrungen der jüngsten Turniere derzeit keine Topnation im Handball. Was Berge versetzen könne, sei das heimische Publikum.
Brand: "Auf der anderen Seite ist der Abstand nicht so groß, als dass er nicht beim Heimturnier aufzuholen wäre." Auch der langjährige Handball-Nationalspieler Florian Kehrmann (2007 Schützling von Brand) pflichtet seinem Ex-Trainer bei ran bei:
"Es wird nicht einfach, und Deutschland ist auch nicht der Favorit. Das sind für mich Dänemark, Schweden, Norwegen und Frankreich [...], aber ich glaube, es kann sehr weit gehen."
Der Weltmeister von 2007 halte eine Chance auf das Halbfinale für "absolut realistisch".
Titelfoto: FRANCK FIFE / AFP