Deutscher Europameister mittendrin: Böller-Attacke sorgt für Spielabbruch

Belgrad (Serbien) - Turbulente Szenen im Handball-Europapokal! Schon vor dem Anwurf sorgten Fans des serbischen Klubs Partizan Belgrad für einen Eklat und schließlich einen Spielabbruch. Mittendrin: der deutsche Europameister Erik Schmidt (32).

Böller explodierten nur wenige Meter von den Spielern entfernt auf der Platte, Frédéric Beauregard (41) zuckte sichtlich zusammen.
Böller explodierten nur wenige Meter von den Spielern entfernt auf der Platte, Frédéric Beauregard (41) zuckte sichtlich zusammen.  © IMAGO / Aleksandar Djorovic

Eigentlich hätten am Sonntagabend Partizan Belgrad und AEK Athen das Rückspiel um den Einzug ins Halbfinale des EHF European Cups bestreiten sollen.

Doch es kam gar nicht erst zum Anwurf der Partie: Schon beim Aufwärmen der Gastmannschaft warfen die Belgrader Anhänger Pyrotechnik auf das Spielfeld!

Athen zog sich daraufhin vorerst in die Kabine zurück, als sie wieder auf die Platte zurückkehrten, flogen sogleich die nächsten Böller.

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Wegen "Sicherheitsbedenken in der Halle" sagte die EHF das Spiel rund eineinhalb Stunden nach dem geplanten Anwurf schließlich ab.

Handball: Partizan Belgrads Präsident wittert Verschwörung von AEK Athen

Erik Schmidt (32, l.) lief bis 2019 insgesamt 38-mal für Deutschland auf. Inzwischen spielt der langjährige Bundesliga-Handballer in Athen.
Erik Schmidt (32, l.) lief bis 2019 insgesamt 38-mal für Deutschland auf. Inzwischen spielt der langjährige Bundesliga-Handballer in Athen.  © Daniel Karmann/dpa

Mittendrin war mit Erik Schmidt ein deutscher Europameister von 2016, der seit dem Sommer 2024 für AEK Athen aufläuft.

"Bevor das Spiel angeworfen wurde, haben die Heimfans vier Böller auf uns geworfen. Anschließend haben wir für ein paar Minuten die Halle verlassen. Als wir die Halle wieder betreten haben, flogen die nächsten zwei Böller, das Spiel wurde abgebrochen", schilderte er die erschreckenden Szenen bei Bild.

Die Böllerwürfe blieben nicht folgenlos: "Einer unserer Spieler hatte Probleme mit einem Ohr und musste noch in der Kabine von einer Ärztin untersucht werden."

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Für Partizan-Präsident Miljan Zugic war die Aktion der Heimfans nur eine Reaktion auf das Hinspiel: In Athen seien seine Spieler bespuckt und mit Bier übergossen worden.

Er witterte gar eine Verschwörung vonseiten Athens: "Die Gäste sagten, dass sie unter keinen Umständen spielen werden, weil sie um ihre Sicherheit fürchten. Wir haben ihnen garantiert, dass alles gut wird, aber ich glaube, sie waren mit dem Ziel gekommen, das Spiel gar nicht erst zu spielen. Sie wussten, dass sie hier eine höllische Atmosphäre erwarten würde, denn sie haben uns auch die Hölle bereitet."

Wie es weitergeht, ob das Spiel nachgeholt oder für die Gäste gewertet wird, muss jetzt die EHF entscheiden. Athen hatte das Hinspiel mit 27:22 für sich entschieden.

Titelfoto: IMAGO / Aleksandar Djorovic

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