Giro d'Italia: Nächster Rückschlag für Radprofi Lennard Kämna und Bora-hansgrohe
Viareggio/Italien - Das einzige deutsche WorldTour-Team Bora-hansgrohe, welches den Giro d'Italia vergangenes Jahr mit dem Australier Jai Hindley (26) gewinnen konnte, verfolgt beim diesjährigen Radrennen in Italien weiter das Pech. Die deutsche Hoffnung auf den Gesamtsieg Lennard Kämna (26) ist zunehmend isoliert.
Erst vor wenigen Tagen musste das Team rund um Ralf Denk (49) vermelden, dass sich Giovanni Aleotti (23) mit Corona infizierte und deshalb das Rennen aufgeben muss.
Der Italiener war als wichtiger Helfer für den Bremer Lennard "Lenny" Kämna und den Russen Alexander Wlassow (27) geplant.
Lenny war zu Beginn der zehnten Etappe am Dienstag auf Platz acht der Gesamtwertung, wird aber unverhofft und unerwünscht nach vorne rutschen.
Sein Teamkollege Wlassow musste das Rennen am Dienstag aufgeben. Der 27-jährige Radprofi wurde während der 196 Kilometer langen Etappe früh abgehängt und stieg entkräftet von seinem Rad.
Der Russe lag zu diesem Zeitpunkt auf Platz sechs in der Gesamtwertung, nur 1:03 Minuten hinter dem Gesamtführenden des Teams INEOS Grenadiers Geraint Thomas (36, UK).
Lennard Kämna hat nur noch fünf Mann zur Unterstützung
Zwar ist nun klar, wer im Team Bora-hansgrohe die alleinige Kapitänsrolle übernimmt, trotzdem wäre eine Doppelspitze und eine gegenseitige Unterstützung in den italienischen Alpen wünschenswert gewesen.
Lenny Kämna hat mit 1:52 Minuten einen größeren Zeitrückstand auf Thomas und seinem einst achtköpfigen Team fehlen nun zwei Fahrer.
Die Konkurrenz hatte da mehr Glück.
Das englische Team INEOS Grenadiers rund um den Führenden ist mit fünf Fahrern in den Top 15 des Gesamtklassements vertreten und wird schwer zu schlagen sein, auch wenn ihr Zeitfahrspezialist Filippo Ganna (26, Italien) ebenfalls das Rennen aufgrund eines positiven Coronatests aufgeben musste.
Der Giro ist spätestens mit der coronabedingten Aufgabe des Straßenrad-Weltmeisters und Top-Favoriten Remco Evenepoel (23) besonders spannend.
Der Belgier dominierte seine Mitkonkurrenten zuvor bei zwei Zeitfahren deutlich und verließ die italienische Rundfahrt am Sonntag als souveräner Träger des rosa Trikots des Gesamtführenden.
Titelfoto: Marco BERTORELLO / AFP