Weggefährte Markwort: Verfolgungsjagd der Medien hat Beckenbauer krank gemacht

München - Die Trauer um Franz Beckenbauer (†78) ist nach wie vor ungebrochen. Der Kaiser verstarb am vergangenen Sonntag, wie seine Familie am Montag mitteilte. Nun melden sich immer mehr Weggefährten zu Wort. Einer macht die Medien für Beckenbauers Tod mitverantwortlich: Ex-Bayern-Aufsichtsrat Helmut Markwort (87).

Franz Beckenbauer (†78, l.) und Helmut Markwort (87) sah man häufiger zusammen in der Öffentlichkeit. (Archivbild)
Franz Beckenbauer (†78, l.) und Helmut Markwort (87) sah man häufiger zusammen in der Öffentlichkeit. (Archivbild)  © IMAGO / Claus Bergmann

Auf dem YouTube-Kanal von "Focus online" äußerte sich der 87-Jährige am Dienstag zum Tod Beckenbauers. Darin sagt der Wahl-Münchener, dass ihm die Nachricht zum Tode geschockt habe, auch wenn schon länger klar war, dass es um die Gesundheit des Weltmeisters von 1974 sehr schlecht stand.

Markwort glaubt, dass der Tod für Beckenbauer eine Erlösung war, denn zum Ende ging es ihm so schlecht, dass er nicht mal seine Freunde sehen wollte.

"Er war ein einsamer alter Mann", so der Weggefährte des deutschen Ehrenspielführers.

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Trotzdem klagt er die Medien an, denn Beckenbauer habe stets sehr auf seine Gesundheit geachtet, und Markwort sieht einen Zusammenhang zwischen den medizinischen Problemen des Kaisers und dem Verhalten der Presse!

Helmut Markwort: "Verfolgungsjagd hat Franz Beckenbauer krank gemacht"

In der Münchner Hofkapelle können sich Fans und Weggefährten in ein Kondolenzbuch eintragen. (Archivbild)
In der Münchner Hofkapelle können sich Fans und Weggefährten in ein Kondolenzbuch eintragen. (Archivbild)  © LUKAS BARTH-TUTTAS / AFP

"Sicher hat es damit zu tun, dass er seelisch verletzt wurde", glaubt der Darmstädter und meint, dass er von den Medien zunächst hochgejubelt wurde, nachdem er als Weltmeister, als Spieler und als Trainer, die WM 2006 nach Deutschland holte.

"Und dann plötzlich der Absturz", resümiert der Medienunternehmer. Zeitungen hätten ihn plötzlich niedergeschrieben, nachdem der Verdacht aufgekommen war, dass das Sommermärchen gekauft wurde. Hinzu kämen schlimme Schicksalsschläge, wie der frühe Tod seines Sohnes Stephan (†46).

"Die Medien haben ihn verraten, wie er glaubte", erzählt der FDP-Politiker.

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"Wenn man an Psychosomatik glaubt, an den Zusammenhang von körperlichen Leiden und seelischen Schmerzen, könnte man annehmen, dass dieser Absturz, diese Verfolgungsjagd in der Öffentlichkeit ihn auch krank gemacht hat", so der Journalist weiter.

Der Gründer des Magazins "Focus" war oft neben dem Kaiser auf der Tribüne beim FC Bayern München zu sehen.

Kaiser Franz, von 1994 bis 2009 Präsident des Bundesligisten, lief Markwort auf der Säbener Straße zwangsläufig häufiger über den Weg. Dieser war von 2003 bis 2014 Aufsichtsratsmitglied beim Rekordmeister.

Titelfoto: IMAGO / Claus Bergmann

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