Werder schon jetzt im freien Fall? Bremen suspendiert Top-Stürmer Niclas Füllkrug
Bremen - Ist der SV Werder Bremen schon wieder in der Krise? Der Zweitligist stellte Niclas Füllkrug (28) bis einschließlich Mittwoch vom Training frei. Der Angreifer soll sich mit einer Vereinsikone gestritten haben.
Das verkündete der Verein am Mittwochmittag selbst auf seinen sozialen Kanälen. Der 28-Jährige soll am Wochenende nach der 0:3-Niederlage gegen den SV Darmstadt 98 gegenüber Clemens Fritz (40) "mehrfach ausfällig" geworden sein.
Die beiden langjährigen Bremer sind in der Kabine aneinandergeraten, wobei "Lücke" sein Temperament nicht im Griff gehabt haben soll. Fritz fungiert mittlerweile als Leiter des Lizenzbereiches und der Scouting-Abteilung der Grün-Weißen.
SVW-Geschäftsführer Frank Baumann (45) sprach ein Machtwort: "Diesen Vorfall konnten wir als Verein so nicht hinnehmen. Daher haben wir die Entscheidung getroffen, Niclas für drei Tage freizustellen."
Außerdem muss der Angreifer, der in dieser Saison noch ohne Torerfolg dasteht, einen Geldbetrag an soziale Projekte spenden.
Der geborene Hannoveraner akzeptierte die Strafe und sah seinen Fehler ein: "Ich habe mich bei Clemens, beim Trainerteam und auch bei der Mannschaft entschuldigt. Ich habe eine Grenze zwischen Spieler und Verantwortlichem überschritten. Das darf mir nicht passieren."
Der SV Werder Bremen gibt die Freistellung von Niclas Füllkrug via Twitter bekannt
Für Niclas Füllkrug läuft es beim SV Werder Bremen derzeit schlecht
Am Donnerstag soll es noch ein Treffen mit Füllkrug geben - auch, um seine Zukunft im Klub zu besprechen. Der Offensivspieler ist noch bis 2023 an der Weser gebunden.
"Wir haben Niclas bewusst diese drei Tage gegeben, um sein Verhalten vom Sonntag reflektieren zu können. Wir erwarten von ihm neben der Einsicht auch eine Reaktion", meinte Baumann.
Derzeit läuft es für den Goalgetter im hohen Norden schlecht. 2019 kehrte er nach Stationen beim 1. FC Nürnberg und Hannover 96 für 6,5 Millionen Euro zu seinem Jugendklub zurück.
In der aktuellen Spielzeit fehlte dem Rechtsfuß bislang das nötige Quäntchen Glück vor dem Tor. Nach dem Transfer von Marvin Ducksch (27) ist er dazu auch nur noch zweite Wahl im Werder-Sturm. Zuletzt bezeichnete Niclas sich als "Verlierer der Situation", wie die Deichstube berichtete.
Trainer Markus Anfang (47) kritisierte seinen Edeljoker nach der deutlichen Pleite am Sonntag scharf: "Wir wechseln einen zweiten Stürmer ein, dann muss am Ende des Tages aber auch etwas kommen. Wir haben die beiden da vorne drin und sie schießen gefühlt nicht einmal aufs Tor."
Und der 47-Jährige legte nach: "Auch der, der reinkommt, kann mal einen Akzent setzen und eine Partie drehen."
Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa