Tim Wiese weist Nazi-Vorwürfe von sich: "Rechtes Gedankengut ist mir fremd"

Bremen - Klare Ansage! Nachdem Ex-Bundesliga-Torwart Tim Wiese (41, u.a. Werder Bremen, TSG 1899 Hoffenheim und 1. FC Kaiserslautern) im vergangenen Jahr aufgrund heikler Fotos aus der Traditionsmannschaft von Werder Bremen geschmissen worden war, hat der 41-Jährige nun öffentlich Stellung zu den Vorwürfen bezogen.

Ex-Bundesliga-Torwart Tim Wiese (41) weist jegliches rechtes Gedankengut von sich.
Ex-Bundesliga-Torwart Tim Wiese (41) weist jegliches rechtes Gedankengut von sich.  © Peter Steffen/dpa

Der langjährige Bundesliga-Torwart hatte sich mehrfach mit Personen fotografieren lassen, die dem rechten Milieu zugeordnet werden konnten. "Es ist schwierig zu beweisen, was für mich selbstverständlich ist: Ich war und bin nicht einem politisch extremen Lager angehörig und werde es auch niemals sein, weder rechts noch links", stellte Wiese in einem Bild-Interview klar.

Er sei hingegen ein großer Freund von Multikulti und lebe dies auf täglich in seinem Freundeskreis. "Rechtes Gedankengut oder rassistische Verhaltensweisen sind mit völlig fremd", erklärte er.

Doch wie kamen dann die Fotos und die Gerüchte zustande?

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Wie Wiese erklärte, sei er 2021 mit Freunden bei einem Griechen gewesen. Mit dabei waren auch laut ihm auch zwei Personen, die "politisch rechts sein sollen oder der rechten Szene nahestehen", so der 41-Jährige. Darauf angesprochen, distanzierte er sich von der rechten Szene.

Als er jedoch wenige Wochen später auf dem Bremer Freimarkt erneut mit einer dem rechten Spektrum zugehörigen Person abgelichtet worden war, war das Kind in den Brunnen gefallen. Wiese stand am Pranger und wurde von Werder rausgeworfen.

Ex-Bundesliga-Keeper Tim Wiese hofft auf Rückkehr in Werder Bremens Traditionsmannschaft

Der 41-Jährige wünscht sich eine Rückkehr in die Werder-Traditionsmannschaft.
Der 41-Jährige wünscht sich eine Rückkehr in die Werder-Traditionsmannschaft.  © Sina Schuldt/dpa

Dabei wurde er nach eigenen Ansagen von einer Person aus einer anderen Gruppe angesprochen. "Ich kannte die Person und deren Begleiter nicht, habe sie weder zuvor noch danach je getroffen. Wir standen zusammen, führten ein kurzes Gespräch über Werder und das war es auch schon", schilderte er das Treffen.

Das entstandene Foto wurde anonym an die Medien versandt und Wiese daraufhin der rechten Szene zugeschrieben. Dabei befürworte er die konsequente Haltung des Vereins gegen Rechtsextremismus.

"Auch ich bin grundsätzlich gegen Rechtsextremismus und auch gegen jegliche sonstige Form von politischem Extremismus. Und ich kann auch verstehen, dass Werder Vorwürfen, egal, woher sie kommen, grundsätzlich erst einmal nachgeht", gab er zu.

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Mittlerweile hoffe der Ex-Keeper auf eine Versöhnung. Er will wieder im Traditionsteam der Grün-Weißen spielen. "Werder und Wiese – das war immer eine Erfolgsstory und ich bin davon überzeugt, dass es auch wieder eine Erfolgsstory werden wird. Dafür verdanken beide einander zu viel und der Kontakt und das Verhältnis der beteiligten Personen untereinander ist zu gut", sagte er.

Tim Wiese würde sich für soziale Projekte gegen Rechtsextremismus engagieren

Wiese wäre sich auch nicht zu schade, für soziale Projekte von Werder zu engagieren, die sich gegen Rechtsextremismus richten. "Wenn so etwas vorgeschlagen wird, würde ich das auf jeden Fall machen. Da muss ich nicht lange überlegen", erklärte der 41-Jährige, der aus den vergangenen Monaten seine Lehren gezogen habe.

"Ich weiß, dass ich in der Vergangenheit mehr darauf hätte achten sollen, mit wem ich mich umgebe und vor allem hätte ich mich von bestimmten Leuten inhaltlich deutlicher abgrenzen müssen", gestand er. "Gerade als Teil der Traditionsmannschaft sind mir die Werte des Vereins wichtig." Und vielleicht kann er diese bald auch wieder vermitteln.

Titelfoto: Peter Steffen/dpa

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