Kurz nach Keita-Hammer: Werder soll schon am nächsten Transfer-Coup arbeiten!
Bremen - Am vergangenen Freitag platzte an der Weser eine echte Wechsel-Bombe. Völlig unverhofft gab Werder Bremen die Verpflichtung vom nun ehemaligen Liverpool-Star Naby Keita (28) bekannt. Doch offenbar ist das Ende der Fahnenstange beim letztjährigen Bundesliga-Aufsteiger noch nicht erreicht.
Wie die in grün-weißen Angelegenheiten für gewöhnlich gut informierte Deichstube berichtet, basteln die Hanseaten auch an einer Rückkehr von Mittelfeldmann Florian Grillitsch (27).
Der 35-fache österreichische Nationalspieler kam bereits 2013 als Nachwuchshoffnung aus St. Pölten in die U19 des SVW und schaffte später den Durchbruch in die Profimannschaft.
2017 zog er nach seinem Vertragsende am Osterdeich ablösefrei weiter zur TSG 1899 Hoffenheim, wo er seinen Marktwert auf stolze 16 Millionen Euro steigern konnte.
Im vergangenen Sommer sollen einige Schwergewichte an dem Sechser dran gewesen sein, letztendlich unterschrieb er einen Kontrakt über ein Jahr beim niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam.
In der Hauptstadt des deutschen Nachbarlandes lief es allerdings nicht optimal für den technisch versierten Strategen. So sammelte er nur zehn Einsätze in der Eredivisie und verzichtete daher auf eine Fortsetzung seines Engagements.
Konkurrenzlos scheint Werder im Werben um den früheren Leistungsträger aber nicht zu sein. Auch Betis Sevilla und Besiktas Istanbul sollen Interesse zeigen, zudem würden sich die Sinsheimer ebenfalls um eine Rückkehr bemühen.
Gelingt Werder Bremen mit Florian Grillitsch der zweite Transfer-Hammer?
Die vermeintliche Außenseiterrolle nahm Bremen jedoch schon bei Keita ein und avancierte am Ende dennoch zum lachenden Gewinner. Der Rekordabgang von RB Leipzig hatte laut SVW-Geschäftsführer Frank Baumann (47) "deutlich bessere Angebote" vorliegen.
Allerdings müsste Grillitsch den Grün-Weißen in Sachen Gehalt wohl gleichermaßen finanziell entgegenkommen. Eine Ablöse wäre aufgrund des auslaufenden Arbeitspapiers bei Ajax immerhin nicht fällig.
Der Karriereknick, den der verlorene Sohn in den Niederlanden erlebt hat, könnte dem Underdog wiederum in die Karten spielen. Das war auch beim verletzungsgeplagten Keita so.
Ohnehin erinnert der Coup an den Werder-Weg vergangener Tage, als die Bremer große Namen, die in Ungnade gefallen waren oder in ihrer Entwicklung stagnierten, an die Weser locken konnten.
Ob Johan Micoud (49), Diego (38), Marko Arnautovic (34), Davy Klaassen (30) oder Serge Gnabry (27) - sie alle schienen ein Regal zu hoch für die Hanseaten und unterschrieben schlussendlich doch am Osterdeich.
Bedarf besteht im Mittelfeld auch nach dem Keita-Deal noch, denn der Kapitän der Nationalelf von Guinea blüht vor allem in der Achter-Rolle auf. Auf der Sechs wird Christian Groß (34) nicht jünger und der erhoffte Entwicklungssprung bei Ilia Gruev blieb bislang aus.
Titelfoto: MAURICE VAN STEEN/ANP/AFP