VW und sein Werksteam: Das sagt der VfL Wolfsburg zur Konzernkrise

Wolfsburg - Bei Europas größtem Autobauer VW drohen die Schließung von Werken und der Wegfall Tausender Arbeitsplätze. In Wolfsburg (Niedersachsen) ist die Unruhe groß. Doch was bedeutet das für den Fußballclub des Konzerns?

Volkswagen plant in naher Zukunft Arbeitsplätze zu streichen und Werke zu schließen.
Volkswagen plant in naher Zukunft Arbeitsplätze zu streichen und Werke zu schließen.  © Julian Stratenschulte/dpa

Das Stadion des VfL Wolfsburg wird in dieser Woche nicht nur für die beiden Heimspiele gegen den FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr/Sky) und Borussia Dortmund gebraucht. In den Räumen der Volkswagen Arena begann am Mittwoch auch die zweite Verhandlungsrunde zwischen dem angeschlagenen VW-Konzern und der Gewerkschaft IG Metall.

Bei der deutschen Nationalmannschaft oder Bayern München ist Volkswagen nur Sponsor oder über die Tochtergesellschaft Audi als Anteilseigner engagiert.

Die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH ist aber selbst ein Tochterunternehmen des Konzerns. Er ist ihr 100-prozentiger Gesellschafter.

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Bei einem Zusammentreffen von Clubführung und VfL-Mitarbeitern hieß es im September, dass die Zuwendungen von VW und die aktuellen Verträge nicht in Gefahr seien. Doch wie es genau weitergeht, lässt sich in diesem Stadium der VW-Krise nicht sagen.

"Die gesamte VfL Wolfsburg-Fußball GmbH", heißt es in einer Stellungnahme des Clubs, richte ihr tägliches Handeln danach aus, einen Beitrag zu dem großen Sparprogramm von VW zu leisten. "Es ist von jeher unser Anspruch, als Tochter von Volkswagen die uns zur Verfügung gestellten Ressourcen effizient und kostenschonend einzusetzen."

80 Millionen Euro von VW an den VfL

Der in Wolfsburg ansässige Autobauer Volkswagen betreibt unweit vom Werksgelände auch den Fußballverein VfL Wolfsburg.
Der in Wolfsburg ansässige Autobauer Volkswagen betreibt unweit vom Werksgelände auch den Fußballverein VfL Wolfsburg.  © Julian Stratenschulte/dpa

Gleichzeitig stellen sich Angestellte im VW-Werk die Frage, weshalb sich das Unternehmen noch "ein teures Spielzeug" wie den VfL leistet.

Der VfL Wolfsburg und das Geld von Volkswagen - dazu gibt es im Wesentlichen zwei Vereinbarungen. Ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag regelt, dass der Club alle Gewinne an seinen Mutterkonzern weiterreichen muss, wenn er einen Spieler wie Kevin De Bruyne für 75 Millionen Euro an Manchester City verkauft.

Umgekehrt gleicht VW aber auch alle Verluste des VfL aus - wie in der Coronazeit oder nach besonders erfolglosen Jahren.

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Vor dieser Saison erhöhte der Konzern seine Zuwendungen zum ersten Mal wieder - die Rede ist von knapp 80 Millionen Euro.

Das sind finanzielle Möglichkeiten, die für viele Bundesliga-Clubs immer noch unerreichbar sind. Auf der anderen Seite sind knapp 80 Millionen Euro von Volkswagen aber längst nicht mehr genug, um mit Champions-League-Clubs wie Bayern München oder Borussia Dortmund zu konkurrieren.

Der Club verpflichtet nun in erster Linie junge Spieler, um sie in Wolfsburg zu entwickeln und teuer weiterzuverkaufen.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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