Eklat vor der Relegation! Bundesligist schmeißt Stamm-Torhüter aus dem Kader
Bochum - Paukenschlag in Bochum: Kurz vor der am Donnerstag beginnenden Relegation gegen den Abstieg aus der Bundesliga hat der VfL entschieden, Stammtorhüter Manuel Riemann (35) aus dem Kader zu schmeißen.
"Grund sind unüberbrückbare unterschiedliche Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen. Der VfL stellt klar, dass es sich nicht um eine Suspendierung oder Bestrafung handelt. Der VfL und Manuel Riemann werden diese Situation nach Saisonende aufarbeiten", schreibt der Klub auf seiner Vereinsseite.
Es ist allerdings nichts anderes als eine Degradierung. Für ihn wird nun unerwartet Andreas Luthe (37) zwischen den Pfosten in den entscheidenden beiden Spielen gegen Fortuna Düsseldorf aus der 2. Bundesliga stehen.
Luthe war erst im Winter vom 1. FC Kaiserslautern nach Bochum zurückgekehrt. Er stand für den VfL von 2009 bis 2016 sieben Jahre zwischen den Pfosten, spielte zuvor in der Jugend des Klubs und den Nachwuchsteams.
In dieser Saison hat er ein einziges Spiel für den abstiegsbedrohten Klub absolviert - am 2. März bei der bitteren 1:4-Heimniederlage gegen RB Leipzig hütete er das Tor.
Für Manuel Riemann steht in der Relegation Andreas Luthe für den VfL Bochum zwischen den Pfosten
Für ihn wird es nun eine mehr als schwere Aufgabe, ohne Spielpraxis der sichere Rückhalt der Bochumer Hintermannschaft im Kampf um den Klassenerhalt zu sein.
Man kann nur erahnen, dass schwerwiegende Dinge vorgefallen sein müssen, weshalb sich Trainer Heiko Butscher (43) zu dieser Maßnahme gezwungen sah.
Mit der 1:4-Niederlage am letzten Spieltag bei Werder Bremen und dem gleichzeitigen Sieg von Union Berlin gegen den SC Freiburg war Bochum last minute noch auf den Relegationsplatz abgerutscht.
Mental nun eine absolut schwierige Situation für das Team. Riemann hatte in Bremen mehrere Chancen des Gegners noch mit Glanzparaden abgewehrt.
Allerdings soll er im Umgang mit seinen Verteidigern nicht zimperlich gewesen sein, seinem Unmut über die Defensivleistung lautstark Luft gemacht haben. Seit neun Jahren ist Riemann nach seinem damaligen Wechsel 2015 vom SV Sandhausen bereits im Verein, klar, dass die Abstiegsangst auch bei ihm Emotionen hervorruft.
Zoff im Team ist aber genau das, was die Mannschaft jetzt, mit dem Rücken zur Wand stehend, überhaupt nicht gebrauchen kann. Mit Luthe steht nun aber einer im Tor, der zumindest ebenso viel - wenn nicht sogar mehr - Identifikation mit dem Verein hat und sein letztes Hemd für den Verbleib in der Bundesliga geben wird.
Erstmeldung um 14.04 Uhr, aktualisiert um 14.19 Uhr.
Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa