Bochum - Die Spatzen pfiffen es bereits von den Dächern, jetzt ist es offiziell: Torhüter Manuel Riemann (36) verlässt den VfL Bochum und wechselt in die 2. Bundesliga zum SC Paderborn.

Das gab der Bundesligist am Mittwoch bekannt. "Der VfL Bochum 1848 und Manuel Riemann haben das bestehende Vertragsverhältnis in beiderseitigem Einvernehmen beendet. Der 36-jährige Torhüter hat somit die Möglichkeit, sich in der aktuellen Transferperiode einem anderen Verein anzuschließen und wird zum SC Paderborn 07 wechseln", hieß es in der Mitteilung.

Riemann stand zehn Jahre lang zwischen den Pfosten des VfL, am Ende der vergangenen Saison kam es aber zum Zerwürfnis mit dem emotionalen Schnapper.

Kurz vor der Abstiegsrelegation suspendierte der Verein den Torhüter, Riemann klagte nach dem geschafften Klassenerhalt auf Wiedereinstellung.

Da die Aussichten vor Gericht für den VfL nicht gut standen, begnadigten sie Riemann im November. Der 36-Jährige hatte gehofft, tatsächlich wieder im Tor stehen zu können, doch bis jetzt hielt Coach Dieter Hecking (60) an Patrick Drewes (31) als Nummer eins und Timo Horn (31) als Back-up fest. Riemann stand kein einziges Mal mehr im Kader.

"Seine temperamentvolle Art findet immer noch bei sehr vielen Fans Anklang, er ist ein 'Typ' mit Ecken und Kanten. Und selbst wenn der Abschied von der Castroper Straße sicher anders verläuft als es sich beide Seiten ursprünglich vorgestellt haben, wissen alle beim VfL zu würdigen, welchen Stellenwert sich Manuel Riemann hier im vergangenen Jahrzehnt erarbeitet hat", hieß es weiter vom VfL.

In Paderborn dürfte der Neuzugang erstmal für keine wahnsinnig gute Stimmung im Torhüter-Team sorgen.

In die Saison war das Team mit Pelle Boevink (27) als Nummer eins gestartet, im Laufe der Spielzeit lief ihm Ex-Dynamo-Dresden-Keeper Markus Schubert (26) den Rang ab.

Nach dem letzten Spiel vor der Weihnachtspause zerlegte Trainer Lukas Kwasniok (43) beide Torhüter allerdings öffentlich und forderte auf der Position Verstärkung. Die erhält er nun.

"Manuel ist ein weiteres wichtiges Puzzleteil für unsere Ambitionen in der Rückrunde. Er ist ein sehr erfahrener Torhüter und bringt alle Attribute mit, die uns auf dieser Position wichtig sind. Dazu gehören fußballerische Qualität, Strafraum-Beherrschung und die direkte Torverteidigung. Mit seinen Qualitäten wird er unsere Qualität auf dieser zentralen Position sofort erhöhen", begründete Sportgeschäftsführer Benjamin Weber die Entscheidung.

Man darf gespannt sein, wer schon am Sonntag auswärts beim SV Darmstadt 98 zwischen den Pfosten steht.

Erstmeldung um 11.11 Uhr, aktualisiert um 11.21 Uhr.