Manuel Riemann bricht nach Bochum-Ende sein Schweigen: "Manchmal über das Ziel hinausgeschossen"

Bochum/Paderborn - Ein Dreivierteljahr nach seiner Suspendierung beim VfL Bochum vor der so wichtigen Abstiegsrelegation hat Torhüter Manuel Riemann (36) das erste Mal öffentlich sein Schweigen gebrochen und sich über seine Zeit und den Wechsel zum SC Paderborn geäußert.

Manuel Riemann (36) feierte am Sonntag mit dem 1:0-Sieg gegen Darmstadt einen perfekten Einstand im Tor des SC Paderborn.
Manuel Riemann (36) feierte am Sonntag mit dem 1:0-Sieg gegen Darmstadt einen perfekten Einstand im Tor des SC Paderborn.  © Imago / Jan Huebner

Nachdem der Keeper am Sonntag beim Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 (1:0) sein Debüt im Paderborner Tor gefeiert hatte, äußerte er sich am Montag in mehreren Reels auf seinem Instagram-Account.

"Ich will es mir nicht nehmen lassen, ein paar Wörter an Euch zu richten", startet er sein Statement. Er bedankt sich dann bei den VfL-Fans für den immer "ehrlichen und ungebrochenen Support". Anschließend findet er sehr emotionale Worte zu seiner Zeit an der Castroper Straße.

"Ich habe immer mein Herz auf dem Platz gelassen. Ich habe immer alles für die Farben gegeben. Ich habe immer mein letztes Hemd auf dem Platz gelassen und gegeben", sagte er in einem ruhigen Ton.

Torhüter-Hammer: Manuel Riemann verlässt VfL Bochum und wechselt in die 2. Bundesliga
VfL Bochum Torhüter-Hammer: Manuel Riemann verlässt VfL Bochum und wechselt in die 2. Bundesliga

Dann schlägt er auch sehr selbstkritische Worte an: "Ich wollte immer den Erfolg. Manchmal bin ich übers Ziel hinausgeschossen, aber auch das gehört zu mir. Ich habe mich für alle Fehler, die ich gemacht habe, entschuldigt", betont er.

VfL Bochum schmiss Manuel Riemann raus, holte ihn zurück, doch es gab kein Happy End

Riemann Anfang Januar bei einem Testspiel mit dem VfL Bochum. Vor allem Kapitän Anthony Losilla (38, M.) fand nach seinem Abschied emotionale Worte.
Riemann Anfang Januar bei einem Testspiel mit dem VfL Bochum. Vor allem Kapitän Anthony Losilla (38, M.) fand nach seinem Abschied emotionale Worte.  © IMAGO / Revierfoto

Im Mai 2024 hatte der VfL Bochum Manuel Riemann nach dem letzten Spiel der Hauptrunde aus dem Kader geworfen.

Damals hieß es offiziell, der Grund seien unüberbrückbare, unterschiedliche Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen. Der Klub betonte, dass es sich um keine Suspendierung handelte, schmiss den Schnapper nach dem erreichten Klassenerhalt dann aber tatsächlich raus.

Dazu sagt Riemann am Montag: "Am Ende ist es dann leider Gottes aufgrund unterschiedlicher Auffassungen in dem einen oder anderen Punkt zu einem Bruch gekommen, der leider nicht mehr zu kitten war. Und so musste auch ich erkennen, dass es manchmal Zeit ist, sich die Hand zu reichen, was wir am Ende getan haben, und zu gehen. Das hat mich sehr traurig gemacht, aber es gibt häufig im Leben neue Chancen, und die habe ich jetzt in Paderborn gefunden", erklärt der 36-Jährige.

"Schmierentheater": Harte Vorwürfe gegen Bochum-Keeper, Ex-Schiri Gräfe mischt sich ein!
VfL Bochum "Schmierentheater": Harte Vorwürfe gegen Bochum-Keeper, Ex-Schiri Gräfe mischt sich ein!

Der Schlussmann hatte vor Gericht auf Wiedereinstellung geklagt, da er wohl Recht bekommen hätte, holte der VfL ihn zurück, gab ihm aber keine Einsatzchance mehr.

Nach der Bekanntgabe seines Wechsels hatten sich entscheidende Spieler wie Kapitän Anthony Losilla (38) oder die ehemaligen Weggefährten Simon Zoller (33) oder Danny Blum (34) hinter Riemann gestellt und betont, welch wertvoller und ehrlicher Mensch er sei.

Sie alle hoffen, dass er beim SC Paderborn noch einmal sein sportliches Glück findet. Mit dem Auftaktsieg gegen Darmstadt legte er auf jeden Fall einen perfekten Start beim Zweitligisten hin.

Titelfoto: Bildontage: IMAGO / Jan Huebner, IMAGO / Revierfoto

Mehr zum Thema VfL Bochum: