Übergriffe auf Kinder? VfL Bochum leitet interne Untersuchung ein!
Bochum - Kam es in den 1980er und 90er Jahren im Vereinsumfeld des VfL Bochum zu Übergriffen auf Kinder? Der Revierklub muss nach anonymen Hinweisen einen beunruhigenden Blick in die Vergangenheit werfen.
Laut eigenen Angaben wurde der Bundesligist darüber informiert, dass in dem Zeitraum im Rahmen von Jugendfreizeiten entsprechende Vorfälle stattgefunden hätten. Das geht aus einem Statement vom Donnerstag hervor.
"Wir nehmen die im Raum stehenden Vorwürfe, obwohl weit in der Vergangenheit liegend, sehr ernst. Deshalb haben wir umgehend verschiedene Maßnahmen ergriffen, um eine transparente Aufklärung herbeizuführen", erklärte VfL-Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Villis (66) diesbezüglich.
Der Traditionsverein wolle "im Einklang mit seinen Werten" handeln und habe deshalb eine interne Untersuchung eingeleitet. Darüber hinaus stehe man im Austausch mit der Polizei.
Außerdem wurde demnach eine externe Hinweisstelle eingerichtet, an die sich Betroffene - selbstverständlich auch anonym - wenden könnten und die von einem unabhängigen Anwalt betreut werde, der dem Klub nicht direkt unterstehen soll.
Eingehende Hinweise in diesem "höchst sensiblen Gebiet" würden "streng vertraulich" sowie mit der "notwendigen Integrität" behandelt.
Um welche mutmaßlichen Taten es genau geht, führten die Bochumer zunächst nicht weiter aus.
Die Bochumer Staatsanwaltschaft hat noch kein Verfahren eröffnet
Ein Ermittlungsverfahren sei von behördlicher Seite bislang allerdings eingeleitet worden, wie ein Sprecher der Polizei gegenüber der WAZ erklärte.
Demzufolge hätten die jetzigen Erkenntnisse der Staatsanwaltschaft dafür nicht ausgereicht. Sollten neue Hinweise eingehen, könne sich das aber schnell ändern.
In seiner Pressemitteilung weist der VfL außerdem darauf hin, dass die Möglichkeit zur Meldung entsprechender Verdachtsfälle bereits im 2019 vorgestellten Kinderschutzkonzept des Klubs verankert ist.
Erstmeldung von 16.04 Uhr, zuletzt aktualisiert 16.17 Uhr.
Titelfoto: David Inderlied/dpa, Bernd Thissen/dpa