Akute Abstiegsgefahr! Bundesligist schmeißt Trainer raus, folgt ein Europameister?
Bochum - Langsam wird es eng für den VfL Bochum: Durch die 1:2-Pleite in Köln hat der Revierklub nur noch drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Der Negativlauf war zu viel für Trainer Thomas Letsch (55): Der Bundesligist stellt ihn mit sofortiger Wirkung frei.
Eigentlich hatte alles auf eine erfolgreiche Saison hingedeutet: Vor sechs Spieltagen schlug der VfL den großen FC Bayern und stand komfortabel auf Platz elf der Bundesliga.
Ein Unentschieden und fünf Niederlagen später steckt Bochum aber wieder knietief im Abstiegskampf - mit Konsequenzen für Letsch.
Wie der Bundesligist am heutigen Montagnachmittag mitteilte, habe man sich mit sofortiger Wirkung von dem 55-Jährigen getrennt. Auch Co-Trainer Jan Fießer (37) muss seine Sachen packen.
Sportgeschäftsführer Patrick Fabian (36) bedankte sich bei dem Duo für dessen Verdienste, stellte jedoch auch fest: "In unserer aktuellen Situation haben wir nicht mehr die Überzeugung, es in der bisherigen Konstellation zu schaffen."
Zu oft gab der Klub Führungen noch aus der Hand, gegen den 1. FC Köln sogar erst in der Nachspielzeit, das Trainerteam bekam die Probleme jedoch nicht in den Griff.
"Ich wünsche dem VfL Bochum alles Gute für die Zukunft – auf dass er wie aktuell auch am Ende der Spielzeit auf einem Nichtabstiegsplatz steht und somit auch in der kommenden Saison in der Bundesliga spielt", verabschiedete sich Letsch von seinem Verein.
Kehrt Stefan Kuntz zum VfL Bochum zurück?
Letsch hatte die Bochumer im September 2022 übernommen, die mit sechs Niederlagen in Folge in die Bundesligasaison gestartet waren.
Er rettete den Klub zwar vor dem Abstieg, ein zweites Mal wird er dieses Kunststück jedoch nicht vollführen dürfen.
Einen Nachfolger für den gebürtigen Esslinger will der VfL zeitnah präsentieren, heißt es im Statement des Vereins.
Ein Feuerwehrmann für wenige Spiele soll es laut BILD nicht werden, stattdessen steht ein alter Bekannter ganz oben auf der Liste: Stefan Kuntz (61), der in den 80ern selbst einige Jahre für den Revierklub spielte, dort 1999 seine Karriere beendete und schon einmal als Sportlicher Leiter nach Bochum zurückkehrte.
Der Europameister von 1996 trainierte zuletzt die Nationalmannschaft der Türkei und wurde zuvor 2017 und 2021 mit der deutschen U21 Europameister - er hat also bereits unter Beweis gestellt, dass er eine Mannschaft zum Erfolg führen kann.
Erstmeldung von 10.02 Uhr, aktualisiert um 14.21 Uhr.
Titelfoto: David Inderlied/dpa