Zieht sich Mercedes beim VfB Stuttgart zurück? Die Beziehung ist kompliziert

Stuttgart - Nach einem Medienbericht soll sich Mercedes über einen Ausstieg beim VfB Stuttgart Gedanken machen. Fans wüssten bereits eine Alternative.

Aktuell tragen die Spieler des VfB Stuttgart noch "Mercedes-Benz Bank" als Sponsor auf der Brust.
Aktuell tragen die Spieler des VfB Stuttgart noch "Mercedes-Benz Bank" als Sponsor auf der Brust.  © Tom Weller/dpa

Der VfB ohne Mercedes? Eigentlich kaum vorstellbar, denn das Weltunternehmen ist seit Jahrzehnten mit dem Cannstatter Klub eng verbunden.

Angefangen bei der Spielstätte. Ab 1993 wurde diese zunächst nach dem Autobauer in Gottlieb-Daimler-Stadion benannt, ehe sie seit 2008 bis heute den Namen Mercedes-Benz Arena trägt.

2012 kam das Engagement als Hauptsponsor hinzu. So schmückte der Stern des Automobilriesen mit dem Logo der Mercedes-Benz Bank fortan auch den Brustring auf dem VfB-Trikot.

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Dies könnte jetzt als Erstes verschwinden. Denn wie die Stuttgarter Zeitung berichtet, droht den Schwaben der Rückzug des Trikotsponsors, dessen Vertrag 2023 ausläuft.

Entschieden soll bislang noch nichts sein. Die Verhandlungen laufen noch, heißt es in dem Bericht.

Daimler will offenbar aussteigen

Die Rechte am Stadionnamen hat sich Mercedes günstig gesichert.
Die Rechte am Stadionnamen hat sich Mercedes günstig gesichert.  © Marijan Murat/dpa

Allerdings könnte das Aus des Trikotsponsors nur der Anfang sein. So soll die Mercedes-Benz Group laut der Stuttgarter Zeitung sogar den Ausstieg als Ankerinvestor in Betracht ziehen.

2017 hatte sich Daimler im Zuge der Ausgliederung für satte 40 Millionen Euro noch 11,75 Prozent der Anteile der VfB AG gesichert.

Diese soll der Konzern inzwischen versucht haben, wieder loszuwerden und hätte dabei sogar einen herben Verlust von 15 Millionen Euro in Kauf genommen, so der Zeitungsbericht.

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Zudem wäre im Anschluss ein Finanzinvestor bereit gewesen, das gesamte VfB-Aktienpaket von 24,9 Prozent zu erwerben. Ein Wahnsinnsangebot, das die Schwaben allerdings ablehnten.

Trotzdem scheint es so, als stünden die Zeichen - früher oder später - tatsächlich auf Trennung.

Porsche als Alternative für den VfB? Interesse gab es schon mal

Für Empörung sorgte diese Nachricht jedoch nur bedingt. Stattdessen schlug manch ein Fan mit der VW-Tochter Porsche eine brisante Alternative vor.

Der Sportwagenbauer aus Zuffenhausen wollte sich 2010 schon mal die Rechte fürs Trikot beim VfB sichern. Acht bis zehn Millionen jährlich soll Porsche damals bereit gewesen sein zu zahlen. Aus Loyalität zum Konkurrenten Daimler lehnte der schwäbische Traditionsklub aber ab. Kurios: Mercedes soll 2012 für den Platz auf dem Jersey magere fünf Millionen an den VfB überwiesen haben.

Auch die Namensrechte am Stadion sicherte sich Mercedes für 30 Jahre und zahlte dafür schlappe 20 Millionen Euro, was einmal mehr zeigt, dass der Autobauer für seinen Nachbarn, dem VfB, nicht immer nur ein Segen war - und offenbar auch weiterhin nicht ist.

Titelfoto: Marijan Murat/dpa

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