Doping mit Schmerzmitteln: VfB-Profi spuckte nach Abpfiff Blut!
Stuttgart - Das kennt wohl jeder: Muskeln oder Gelenke schmerzen - dann werden Tabletten eingeworfen, um weiterhin einigermaßen leistungsfähig zu sein. Doch was, wenn der Medikamentenkonsum Überhand nimmt? Noch dazu im Sport?
Dem ist jetzt die ARD-Dokumentation "Geheimsache Doping - 'Hau rein die Pille!'" nachgegangen. Mit erschreckenden Ergebnissen!
Demnach ist es im Fußball offenbar an der Tagesordnung, Schmerzmittel wie etwa Ibuprofen oder Diclofenac zu nehmen, um fürs Spiel fit zu sein.
Der Schmerzmittelkonsum zieht sich laut der gemeinsamen Recherche von ARD und des Netzwerks Correctiv quer durch alle Ligen. Ob Amateur oder Spitzen-Profi: Überall wurde und wird demnach geschluckt.
Die Doku berichtet von einem Vorfall nach dem Europacup-Finale des VfB Stuttgart gegen Chelsea 1998.
Der damalige VfB-Vereinsarzt, Thomas Frölich (heute bei TSG 1899 Hoffenheim) erinnert sich: "Da war ein Spieler, der hat tatsächlich Diclofenac bekommen vor dem Spiel, aufgrund von Beschwerden." Fürs Spiel war der Fußballer danach fit. Doch nach dem Abpfiff kam es zu dramatischen Szenen.
Magenblutung durch Medikamente
"Wir wollten feiern auf einem Schiff", erzählt Frölich gegenüber der ARD. "Aber das ging nicht, weil er ständig Blut gespuckt hat anschließend." Mit dem Taxi sei man zum Hotel gefahren. "Da mussten wir auch ein Mal anhalten, weil er wirklich blutig erbrochen hat."
Frölich überwachte den Profi die Nacht über, gab ihm Infusionen wegen der Magenblutungen. Der Arzt fragte nach. "Und dann kam heraus, dass er neben meinem Voltaren (enthält das Schmerzmittel Diclofenac, Anm. d. Red.) parallel auch noch Aspirin eingenommen hat. In eigener Regie. Und dann kam es zu dieser akuten Blutung."
Welchem Spieler das vor über 20 Jahren widerfuhr, bleibt unbekannt. Der Arzt nennt den Namen nicht, die Macher der Doku erfahren ihn später. Der ungenannte Profi will sich dazu aber nicht äußern...
Titelfoto: imago images/Sportfoto Rudel