Labbadia-Aus offiziell! VfB Stuttgart trennt sich von Trainer, Nachfolger steht bereits fest
Stuttgart - Es hatte sich angedeutet, jetzt ist es offiziell: Bruno Labbadia (57) ist nicht mehr Trainer des VfB Stuttgart.
Die Nachfolge des gebürtigen Darmstädters, der den Verein erst im Dezember des vergangenen Jahres übernommen hatte, tritt Sebastian Hoeneß (40) an. Das teilte der akut abstiegsgefährdete Bundesligist am späten Montagnachmittag mit.
"Wir danken Bruno Labbadia für die geleistete Arbeit. Wir haben Bruno im vergangenen Dezember verpflichtet, weil wir fest davon überzeugt waren, mit ihm eine Trendwende einleiten zu können", erklärte der VfB-Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle (48) im Zuge der offiziellen Verkündung.
Labbadia habe zwar von seinem ersten Tag an "mit großem Einsatz und großer Leidenschaft mit der Mannschaft gearbeitet", führte Wehrle aus. Leider habe sich dies jedoch nicht "in Form von Punkten ausgezahlt". "Letztlich sind wir zu der Erkenntnis gelangt, dass wir einen neuen Impuls brauchen."
Für diesen soll in Bad Cannstatt Hoeneß sorgen.
Der 40-Jährige habe laut Wehrle in seiner bisherigen Karriere bereits "wichtige Erfahrungen in der Bundesliga gesammelt" und kenne darüber hinaus als Übungsleiter den Nachwuchs- und den Übergangsbereich sehr gut. Denn: Der neue starke Mann an der Seitenlinie der Stuttgarter war unter anderem im Nachwuchsbereich von RB Leipzig und des FC Bayern München tätig.
Die Verantwortlichen der Schwaben sind sich demnach sicher, mit Hoeneß den richtigen Trainer für die anstehenden Herausforderungen gefunden zu haben. Ebenjener werde mit den VfB-Spielern "diese schwierige Situation meistern".
VfB Stuttgart: Sebastian Hoeneß soll Abstieg aus der Bundesliga abwenden
Das Arbeitspapier des ehemaligen Trainers der zweiten Mannschaft des Rekordmeisters und der TSG 1899 Hoffenheim besitzt eine Gültigkeit bis zum Sommer 2025 - und zwar ligaunabhängig.
Was angesichts der Tabellensituation durchaus wohlüberlegt sein dürfte. Die Stuttgarter sind das Schlusslicht der Liga. Nach 26 Spieltagen stehen 20 Punkte zu Buche. Das rettende Ufer, das derzeit von Hoffenheim belegt wird, ist fünf Zähler entfernt. Auf Rang 17 liegt der FC Schalke 04 mit 21 Punkten, auf dem Relegationsplatz Hertha BSC mit deren 22.
Hoeneß, der am Mittwochabend im Viertelfinale des DFB-Pokals mit dem VfB auf den 1. FC Nürnberg trifft (18 Uhr), muss das Ruder schnell herumreißen, um den Abstieg aus dem Oberhaus zu verhindern.
Es ist eine Aufgabe, die der in München geborene Coach mit vollem Einsatz angehen möchte. "Ich freue mich riesig auf die Herausforderung beim VfB und bedanke mich für das Vertrauen und die guten Gespräche mit den Verantwortlichen."
Er habe zum Klub "eine große emotionale Verbindung", so Hoeneß. "Ich habe schon in meiner Jugend den Verein als Fan begleitet, hier habe ich mehrere Jahre in der Jugend selbst gespielt und 1999 mit der U17 den Meistertitel gewonnen."
Hoeneß richtete den Blick jedoch nicht nur nach hinten, sondern vor allem auch nach vorne - und stellte dabei drei Aufgaben heraus, die es der Reihenfolge nach abzuarbeiten gelte: "Das Pokalspiel in Nürnberg erfolgreich zu gestalten, den Klassenerhalt in der Bundesliga zu schaffen sowie nach der Saison zusammen mit der sportlichen Führung eine klare Analyse vorzunehmen, um die notwendigen Schritte einzuleiten für eine erfolgreiche Zukunft des VfB Stuttgart."
Erstmeldung: 17.10 Uhr, letzte Aktualisierung: 17.59 Uhr
Titelfoto: Andreas Gora/dpa