Vom Schiri betrogen? Stuttgart erhebt nach Leverkusen-Ausgleich heftige Vorwürfe
Leverkusen - Schon wieder hat Bayer Leverkusen in der Nachspielzeit ein Spiel gedreht und bleibt in dieser Saison weiterhin ungeschlagen. Doch wie viel Hilfe bekam der Deutsche Meister dabei? Für Sebastian Hoeneß (41), Trainer von Gegner VfB Stuttgart, hat Schiedsrichter Felix Zwayer (42) eine entscheidende Rolle gespielt.
"Ich bin nicht einverstanden mit dem zweiten Tor. Ich bin auch nicht einverstanden mit der Schiedsrichterleistung", sagte Hoeneß auf der Pressekonferenz nach der Partie. "Ich glaube, wir haben sehr sehr gute Spielerleistungen gesehen, aber keine gute Schiedsrichterleistung."
Besonders der Ausgleichstreffer in der allerletzten Minute war für den 41-Jährigen ein rotes Tuch.
"Für mich muss das Tor aberkannt werden. Aber zumindest muss es sich angeguckt werden", beschwerte sich der Coach nach Abpfiff bei Sky.
Denn bevor Robert Andrich (29) den Ball in den Stuttgarter Maschen versenkte, gab es gleich zwei strittige Momente: "Da sind zwei Arme im Rücken von Anthony Rouault und dann geht ein Ball an die Hand", kritisierte Hoeneß. Im Getümmel vor dem Ausgleich hatte Victor Boniface (23) seinen Gegenspieler Rouault (22) gestoßen und der Ball den Arm von Piero Hincapié (22) berührt.
Doch Zwayer verzichtete darauf, sich den Treffer noch einmal anzusehen, der VAR schaltete sich auch nicht ein - und so muss Stuttgart den bitteren Last-Minute-Ausgleich akzeptieren.
Der umstrittene Ausgleich von Bayer Leverkusen zu Nachschauen
Auch im Internet hagelt es Kritik an Felix Zwayers Leistung
Für die Fans im Netz war der Leverkusener Ausgleich aber bei weitem nicht die einzige strittige Szene, bei der Zwayer pro Bayer entschied.
Denn zuvor hatte der Unparteiische, der vor wenigen Tagen von der UEFA als Schiedsrichter für die Europameisterschaft 2024 nominiert worden war, unter anderem Stuttgarts Deniz Undav (27) und Leverkusens Odilon Kossounou (23) beiden die Gelbe Karte gezeigt, obwohl Undav seinen Gegenspieler nur auflaufen ließ, dieser ihn aber mit Wucht auf den Boden stieß.
Viele X-User empfanden zudem die Nachspielzeit als zu lang oder kritisierten andere Entscheidungen des Referees wie weitere (nicht) gegebene Karten.
Ein Nutzer fasste zu einem Bild von Zwayer zusammen: "Der beste Leverkusener Spieler in dieser Saison".
Bei allem verständlichen Frust der Stuttgarter Fans: Immerhin macht das Unentschieden letztendlich keinen großen Unterschied in der Endabrechnung für die Schwaben.
Die Champions League ist dank jetzt sieben Punkten Vorsprung auf Platz fünf bei noch neun zu vergebenen Zählern quasi gesichert, die Vizemeisterschaft war durch die Pleite in Bremen vor einer Woche ohnehin wenig realistisch geworden. Doch ob das reicht, um die erbosten VfBler zu beruhigen?
Titelfoto: AFP/INA FASSBENDER