Irres Comeback in Unterzahl! VfB Stuttgart zeigt großen Kampfgeist und ärgert den BVB!
Stuttgart - Was für eine verrückte Schlussphase, was für eine Energieleistung des VfB Stuttgart! Die Schwaben stemmten sich trotz Unterzahl und Last-Minute-Nackenschlag im Spiel gegen Borussia Dortmund gegen die Niederlage - und wurden am Ende belohnt.
Eigentlich schien die Partie schon zur Halbzeit entschieden, doch die Mannschaft von Sebastian Hoeneß zeigte bei dessen Heim-Premiere in der Mercedes-Benz-Arena großen Kampfgeist an einem denkwürdigen Samstagnachmittag.
Letztendlich avancierte der eingewechselte Silas zum schwäbischen Helden des Tages: Der Angreifer haute das Leder in den Schlusssekunden zum nicht mehr für möglich gehaltenen 3:3 in die Maschen und rettete dem VfB so einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf, während der BVB einen herben Dämpfer im Titelrennen hinnehmen musste. Vor allem, da auch die Bayern zeitgleich nicht über ein 1:1-Remis gegen Hoffenheim hinauskamen.
Dabei begannen die schwarz-gelben Gäste zunächst engagiert und orientierten sich direkt nach vorn, während die Hoeneß-Elf erst mit zunehmender Spielzeit immer besser in die Partie fand. Gerade als die Stuttgarter Führung etwas in der Luft lag, schlug der Tabellenzweite aber eiskalt zu.
Donyell Malen vernaschte Waldemar Anton auf der rechten Außenbahn und bediente anschließend Haller, der am kurzen Pfosten schneller reagierte als Ito-Vertreter sowie Ex-Borusse Dan-Axel Zagadou und das Leder aus kurzer Distanz mit Hilfe der Unterkante der Latte in den VfB-Kasten bugsierte (26.).
Konstantinos Mavropanos fliegt vom Platz, VfB Stuttgart und der BVB liefern sich irre Schlussphase
Nur etwa sechs Zeigerumdrehungen später folgte bereits der nächste Streich. Der bärenstarke Malen erhöhte mit einem satten Flachschuss aus 14 Metern nach einer BVB-Ecke auf 2:0 (33.).
Kurz vor dem Pausenpfiff erschwerten sich die Stuttgarter das Leben auch noch selbst. Obwohl Mavropanos erst vier Minuten vorher seine erste Verwarnung gesehen hatte, ging er im Zweikampf gegen Malen äußerst ungestüm zu Werke. Schiedsrichter Harm Somers zögerte keinen Moment und stellte den Innenverteidiger mit der Ampelkarte vom Platz (39.).
Trotzdem steckten die dezimierten Gastgeber nach dem Seitenwechsel nicht auf, drängten vehement auf einen eigenen Treffer - und ernteten nach einer Dreiviertelstunde den verdienten Lohn.
Der kurz zuvor eingewechselte Tanguy Coulibaly setzte sich links am Strafraum mit viel Tempo durch, sein Abschluss wurde daraufhin von Can unhaltbar für BVB-Keeper Kobel zum 1:2 aus VfB-Sicht abgefälscht (78.).
Die Hausherren hatten nun noch mehr Blut geleckt, wenig später knallte Vagnoman den Ball nach einer Ecke zum späten Ausgleich unter die Latte (84.) und ließ das Stuttgarter Publikum erstmals explodieren, bevor Giovanni Reyna in der Nachspielzeit allerdings für den nächsten Stimmungsdämpfer sorgte (90.+2).
Doch praktisch mit dem Schlusspfiff war Silas zur Stelle, rettete das Unentschieden endgültig und läutete die Party ein.
Statistiken zum Bundesliga-Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem BVB
VfB Stuttgart - Borussia Dortmund 3:3 (0:2)
Aufstellungen
VfB Stuttgart: Bredlow - Mavropanos, Zagadou, Anton - Vagnoman, Karazor, W. Endo, Sosa - Millot (74. T. Coulibaly), Führich (62. Katompa Mvumpa) - Guirassy (74. Tomás)
Borussia Dortmund: Kobel - Ryerson, E. Can, Hummels (46. S. Coulibaly), Guerreiro - Özcan - Malen (69. Bynoe-Gittens), Bellingham, Brandt (63. Reus), Adeyemi (82. Reyna) - Haller (63. Moukoko)
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 47.900
Tore: 0:1 Haller (26.), 0:2 Malen (33.), 1:2 T. Coulibaly (78.), 2:2 Vagnoman (84.), 2:3 Reyna (90.+3), 3:3 Katompa Mvumpa (90.+7)
Gelbe Karten: W. Endo (1), Tomás (2), Katompa Mvumpa (4) / Bellingham (7), Reus (4), Reyna (2)Gelb-Rote Karten: Mavropanos (39./wiederholtes Foulspiel) / -
Titelfoto: Tom Weller/dpa