Saarbrücken - Strafrechtliche Anschuldigungen stehen im Raum! Die Polizei sieht sich im Zusammenhang mit dem Einsatz rund um die Fußball-Begegnung zwischen den beiden Drittligisten 1. FC Saarbrücken und TSV 1860 München mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Ein mutmaßlicher Angriff auf einen Fan, der nun die Staatsanwaltschaft beschäftigt.
Am vergangenen Samstag waren Löwen-Anhänger anlässlich eines Auswärtsspiels ihrer Mannschaft mit dem Zug ins Saarland gereist. Am Bahnhof der Landeshauptstadt angekommen hatten Beamte der Bereitschaftspolizei die Gäste aus Bayern bereits an den Wagen in Empfang genommen. Beim Verlassen des Bahnsteigs soll es dabei allerdings zu einem brutalen Übergriff eines Hundeführers auf einen Münchner Fan gekommen sein.
Ein Video, das auf YouTube hochgeladen und nur zwei Tage nach Veröffentlichung mehr als 11.000-mal angeklickt wurde, zeigt die mutmaßliche Attacke.
Darauf zu sehen ist ein Beamter an den Treppen eines Bahnsteigs, dessen sichtlich aufgekratzter Polizeihund umherspringt. Im weiteren Verlauf holt er unvermittelt zum Tritt in Richtung eines Mannes aus, woraufhin dieser zu Boden geht. Die Tat selbst wird jedoch nicht gezeigt, ist am Ende des elfsekündigen Filmmaterials lediglich die gestürzte Person zu sehen.
Der mutmaßlichen Tat vorausgegangen seien Provokationen seitens einzelner wohl angetrunkener Anhänger, berichtet das Online-Portal "sechzger.de". Zwei der vor Ort anwesenden Beamten hätten sich daraufhin "extrem aggressiv" gezeigt und "waren gefühlt auf Eskalation aus".
YouTube-Video zeigt mutmaßliche Polizeigewalt
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Polizeibeamten
Der hierfür zuständigen Bundespolizeiinspektion ist der Clip bekannt, zeigte sich eine Sprecherin angesichts der dargestellten Anschuldigung allerdings nur bedingt auskunftsfreudig. Sie bestätigte lediglich, dass die Staatsanwaltschaft Saarbrücken die Ermittlungen zum genannten Sachverhalt aufgenommen hat.
Oberstaatsanwalt Thomas Schardt bestätigte inzwischen auf TAG24-Nachfrage, dass "ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts der (versuchten) Körperverletzung im Amt eingeleitet" worden sei. Beschuldigt werde demnach ein namentlich bekannter Beamter der Bundespolizei. Weitere Details zum Ermittlungszustand könne er jedoch nicht mitteilen.