TSV 1860 München auf Talfahrt: Löwen-Trainer Jacobacci in Erklärungsnot
München - Die durch einen kapitalen Bock von Tim Rieder (30) selbst verschuldete 1:2-Pleite gegen den FC Ingolstadt ist die vierte Niederlage in Folge für den TSV 1860 München. Löwen-Trainer Maurizio Jacobacci (60) gerät in Erklärungsnot.

Der überglückliche FCI-Coach Michael Köllner (53) richtete zum Abschied noch ein paar aufbauende Worte an seinen Ex-Klub und auch an den frustrierten Trainer-Kollegen.
"60 alles Gute, Maurizio alles Gute für die nächsten Spiele. Und dann werden wir uns hoffentlich irgendwann im Grünwalder Stadion zum Rückspiel treffen", sagte Köllner nach dem Oberbayern-Derby.
Die 13.500 mitfiebernden Zuschauer hatten am Samstagabend im Ingolstädter Stadion zuvor ein verrücktes Spiel erlebt, das die Löwen fahrlässig herschenkten. Entsprechend genervt war 1860-Coach Jacobacci nach der inzwischen vierten Niederlage am Stück.
Die 60-Krise zur Wiesn ist da. "Was kann man sagen?", stöhnte Jacobacci auf dem Podium im Pressekonferenzraum.
"Die erste Halbzeit haben wir sehr gut gespielt. Wir hatten einen guten Marschplan", sagte er nach einer kurzen Denkpause. Er sprach sich schuldlos.
Ex-Coach Köllner verschärft 1860-Krise: "Es kotzt mich an"

Nach einem cleveren Freistoßtrick führte seine Mannschaft zur Pause durch Julian Guttau (23. Minute) völlig verdient. Und dann? "Wir haben das 2:0 versäumt", rügte Jacobacci. Er beklagte Passivität in der zweiten Hälfte - und benannte den Knackpunkt der Partie.
"Man kann nicht einen Gegner, der wenig zustande gebracht hat, zu so einem Tor einladen. Das hat das Spiel auf den Kopf gedreht", sagte Jacobacci zum Blackout von Tim Rieder.
Der eingewechselte Mittelfeldspieler spielte einen Rückpass auf Torwart Marco Hiller genau in den Lauf von Jannik Mause, der zum Ausgleich traf (58. Minute). David Kopacz drehte die Partie im Anschluss an einen Eckball komplett zugunsten Köllners Mannschaft.
"Wieder eigene Schuld, wieder bringen wir uns selbst in Schwierigkeiten, es kotzt einen an", schimpfte 1860-Kapitän Jesper Verlaat. "Der Sieg gibt uns nochmal einen richtigen Schub", frohlockte derweil Köllner, der Sieger des Tages. Der FCI zog in der Tabelle an 1860 vorbei.
Die Löwen sind an einem Tiefpunkt angekommen - und Jacobacci in Erklärungsnot.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa