Doppelt geköpft: 1860 München unterliegt im S-Bahn-Derby gegen Unterhaching

München - Das war wohl nichts, mit Anti-Abstiegskampf. Der TSV 1860 München konnte in der 3. Liga beim sogenannten S-Bahn-Derby bei der SpVgg Unterhaching mit einem 0:2 (0:1) keine Punkte mitnehmen.

Mit seinem Treffer leitete Unterhachings Manuel Stiefler (r.) die Pleite der "Sechziger" am Sonntagabend ein.
Mit seinem Treffer leitete Unterhachings Manuel Stiefler (r.) die Pleite der "Sechziger" am Sonntagabend ein.  © IMAGO/kolbert-press/Ulrich Gamel

Die Partie in der zweitgrößten Gemeinde des Landkreises München konnte wegen mindestens eines "Löwen"-Fan-Banners, das einen Fluchtweg blockierte, erst mit einigen Minuten Verzögerung angepfiffen werden.

Spieler und Schiedsrichter nahmen die 26 Minuten Verspätung sportlich und mit Humor. Beide Seiten starteten aber dann hoch motiviert ins Nachbar-Duell, störten sich teils effektiv im Kurzpassspiel, kombinierten schnell und erarbeiteten sich schon früh erste Ansätze für Tor-Chancen.

Selbst die beiden Keeper wollten offenbar einen Anteil an einem Torerfolg leisten und gingen teils gefährlich weit aus ihren Strafräumen raus nach vorne.

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Belohnt sollten die Gastgeber als Erstes für diesen offenen Schlagabtausch der beiden Mannschaften werden. In der 31. Minute verwandelte Manuel Stiefler einen Eckball von rechts erschreckend frei und hauchdünn an "Löwen"-Keeper Marco Hiller vorbei zur 1:0-Führung für die Spielvereinigung.

Zugleich auch der Halbzeitstand. Und nach dem Wiederanpfiff ging es spritzig weiter – doch mit zunehmender Dominanz bei den Hausherren.

Und so sollte es nur bis zur 54. Minute dauern, bis der Sportpark erneut jubeln konnte – und wieder auf Seiten der Unterhachinger. Dieses Mal kam eine Flanke vom linken Flügel vor das Münchner Gehäuse.

1860-München-Torwart Marco Hiller: Auftreten der Löwen "ist nicht Derby-würdig"

Patrick Hobsch machte sich lang und – schon wieder – köpfte den Ball an Hiller vorbei zum 2:0 für die Spielvereinigung. Und damit auch dem Endstand. Die Gäste blieben engagiert aber ineffektiv und mussten sich bei ihrem Keeper bedanken, dass sie überhaupt so lange hoffen durften.

Damit bleiben die "Sechziger" nach der zweiten Saison-Pleite gegen Haching nur fünf Tabellenpunkte von den Relegationsplätzen entfernt. Bei drei verbleibenden Spieltagen. Aus dem Schneider sind sie also noch nicht. "Wie wir vor allem in der zweiten Halbzeit verloren haben, ist nicht Derby-würdig", ging Torwart Hiller nach dem Spiel hart mit sich und seinen Team-Kollegen ins Gericht.

Auf Platz 17 steht übrigens der Hallesche FC – der ironischerweise als Nächstes gegen Unterhaching spielen muss. Wiedergutmachung vom Derby-Gegner? Wer weiß. 1860 München empfängt am kommenden Samstag (14 Uhr) Dortmund II.

Statistik zum Drittligaspiel des TSV 1860 München bei der SpVgg Unterhaching

3. Liga, 35. Spieltag

SpVgg Unterhaching - TSV 1860 München 2:0 (1:0)

SpVgg Unterhaching: Vollath - Schwabl, Schifferl, Stiefler, Lamby - Skarlatidis (88. Y. Stark), Waidner, Krattenmacher (83. Mashigo), Keller - Fetsch (64. M. Welzmüller), Hobsch (88. Adu)

TSV 1860 München: Hiller - Glück (72. Reich), Verlaat, Reinthaler, Greilinger - Rieder, Frey - Schröter (61. Nankishi), Guttau - Lakenmacher (61. Ouro-Tagba), Zwarts (72. Güler)

Schiedsrichter: Patrick Alt (Heusweiler)

Zuschauer: 15.000 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Stiefler (31.), 2:0 Hobsch (54.)

Gelbe Karten: Schwabl (9), M. Welzmüller (3), Skarlatidis (3), Stiefler (10) / Ouro-Tagba (3)

Titelfoto: IMAGO/kolbert-press/Ulrich Gamel

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