Ultras gehen auf die Barrikaden! Kommt's am ersten Bundesliga-Spieltag zum großen Knall?
Sinsheim - Seit Jahren sieht sich Dietmar Hopp (84) immer wieder Anfeindungen in deutschen Stadien ausgesetzt, wird von einigen Fans diffamiert. Nun stellen sich auch die eigenen Anhänger gegen den Hoffenheim-Mäzen und SAP-Mitbegründer - und kündigen Proteste an.
Die 62. Spielzeit der Bundesliga steht in den Startlöchern, am kommenden Freitag rollt nach langer Sommerpause das erste Mal in Deutschlands höchster Spielklasse endlich wieder der Ball.
Groß ist die Vorfreude über den Ligastart - nur nicht bei den Verantwortlichen der TSG 1899 Hoffenheim.
Grund hierfür sind angekündigte Protestaktionen der eigenen Fanszene.
Das Verhältnis zwischen Führungsebene und Ultras ist seit längerem arg zerrüttet, die Kluft zwischen beiden Seiten scheint vorerst unüberbrückbar.
Vor dem Heimspiel gegen den Erstliga-Neuling Holstein Kiel am Samstag (15.30 Uhr) erreicht das Verhältnis inzwischen nun einen neuen Negativ-Höhepunkt. Aus der Sicht des Klubs sei die Situation "eskaliert" und es könne "unschön werden", gab der Verein am Dienstag bekannt.
Aktive Fanszene der TSG 1899 Hoffenheim positioniert sich gegen Mäzen Dietmar Hopp
Hintergrund der zerrütteten Beziehung zwischen Klub und den Anhängern seien umstrittene Entscheidungen der TSG-Verantwortlichen.
Alexander Rosen (45), langjähriger Vereinsmanager der Nordbadener musste völlig überraschend die Koffer packen - offenbar zu viel für die beiden Ultra-Gruppen Young Boys 07 und Crescendo Hohenlohe.
Nach dem Rosen-Weggang hatten die Fans rund ums heimische Stadion in Form von Spruchbändern Kritik an der Entscheidung geäußert.
"125 Jahre TSG - Aufgebaut und zerstört - danke für Nichts!", hieß es auf einem Plakat. Auf einem weiteren wurde Hopp persönlich attackiert: "Wir Fans sind der Verein. Hopp verpiss Dich!", so die scharfen Worte in Richtung des eigenen Klubs. "Jetzt seid Ihr zu weit gegangen. Ihr habt einen Krieg begonnen, den Ihr nicht gewinnen könnt", hieß es auf einem weiteren.
Die Ultraszene befürchtet, dass durch das stetig drehende Geschäftsführer-Karussell durch Mäzen Hopp, ohne dessen finanzieller Unterstützung der Klub nicht im Profibereich existieren würde, die 50+1-Regel unterlaufen werden soll. Die Vorschrift besagt, dass die Vereine immer die Mehrheit der Stimmenanteile besitzen müssen.
Titelfoto: Marijan Murat/dpa