Zu früh gejubelt! Wiesbaden feiert vier Minuten den Aufstieg, dann gibt's schlechte Nachrichten

Wiesbaden/Osnabrück - Schluss, Aus, Aufstieg! Die Fans des SV Wehen Wiesbaden stürmen voller Glück den Platz im Glauben, sie seien soeben in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Doch wenige Minuten später macht im Stadion eine Schocknachricht die Runde.

Sind wir jetzt aufgestiegen? Erste fragende Blicke nach dem Platzsturm machen bei Fans und Spieler Sascha Mockenhaupt (31, v.l. mit Zopf) die Runde.
Sind wir jetzt aufgestiegen? Erste fragende Blicke nach dem Platzsturm machen bei Fans und Spieler Sascha Mockenhaupt (31, v.l. mit Zopf) die Runde.  © Michael Bermel/Eibner-Pressefoto/dpa

Es erinnerte an das Jahr 2001, als Schalke 04 sich schon als Bundesliga-Meister wähnte und die Anhänger der Königsblauen siegestrunken den Platz einnahmen und die Party starteten.

Denn als um 15.20 Uhr in der Wiesbadener Brita-Arena der Abpfiff ertönte, brachen alle Dämme: Tausende Fans in rot-schwarz stürmten voller Freude das Spielfeld. Ihr SV Wehen Wiesbaden hatte nicht nur mit 1:0 über den Halleschen FC gesiegt, sondern war nach ihrem Wissen auch direkt aufgestiegen.

Schließlich lag der vor dem Spieltag vor ihnen thronende VfL Osnabrück im Parallelspiel bis zur dritten Minute der Nachspielzeit zurück. Da konnte nichts mehr anbrennen.

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SV Wehen Wiesbaden Nach Zweitliga-Aufstieg: Wehen Wiesbadens Mockenhaupt mit irrer Aktion

Oder etwa doch? Den Ausgleichstreffer der Niedersachsen Ba-Muaka Simakala (26) in der 90. Minute plus vier dürfte vielleicht der ein oder andere Wiesbaden-Fan noch mitbekommen haben. Anschließend gab es aber kein Halten mehr - ab auf den Rasen.

Nur blöd, dass in Osnabrück immer noch nicht Schluss war. Und so kam das, was vor wenigen Minuten keiner für möglich gehalten hatte: Die Lila-Weißen erzielten in der sechsten Minute der Nachspielzeit das 2:1 und schoben sich wieder vor Wiesbaden.

Der Moment, in dem viele der Wiesbaden-Anhänger realisieren, dass die Aufstiegsfreude verfrüht war.
Der Moment, in dem viele der Wiesbaden-Anhänger realisieren, dass die Aufstiegsfreude verfrüht war.  © Michael Bermel/Eibner-Pressefoto/dpa

Der VfL Osnabrück steigt direkt in die 2. Bundesliga auf, der SV Wehen Wiesbaden muss in die Relegation

Geballte Freude: Der VfL Osnabrück stieg am Samstag-Nachmittag in einem Last-Minute-Krimi in die 2. Bundesliga auf.
Geballte Freude: Der VfL Osnabrück stieg am Samstag-Nachmittag in einem Last-Minute-Krimi in die 2. Bundesliga auf.  © Friso Gentsch/dpa

Während also Osnabrück durch Jannes Wulff (23) praktisch in der letzten Minute das viel umjubelte Siegtor schoss, hatten die Wiesbadener Anhänger längst mit der Party auf dem Platz begonnen.

Mittendrin die SVW-Akteure: "Wir dachten im ersten Moment, dass wir aufgestiegen sind", gab Wiesbaden-Spieler Brooklyn Ezeh (21) am MagentaSport-Mikro zu.

Selbst der Stadionsprecher musste kleinlaut seine vorherigen Ankündigungen revidieren: "Ich will nicht der Spielverderber sein, aber schaut mal auf die anderen Ergebnisse. Ich muss leider mitteilen, dass Osnabrück 2:1 führt. [...] Leider haben wir in Wiesbaden nichts zu feiern."

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Wenige Augenblicke vorher hatte er die Fans noch in die Sommerpause verabschiedet: "Der SV Wehen Wiesbaden wünscht euch einen schönen Sommer."

Stattdessen wird man sich schon am Freitag, dem 2. Juni in der Wiesbadener Brita-Arena (Anstoß 20.45 Uhr) wiedersehen, wenn die erste Begegnung der Relegation zur 2. Bundesliga steigt.

Der Gegner der Hessen wird am Sonntag am letzten Zweitliga-Spieltag ermittelt.

Titelfoto: Bildmontage: Michael Bermel/Eibner-Pressefoto/dpa

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