Nach 0:3 im Derby! SV Sandhausen schmeißt Trainer Alois Schwartz raus
Sandhausen - Vier Spiele ohne ein eigenes Tor waren einfach zu viel des Guten! Am Sonntag hat der SV Sandhausen die Reißleine gezogen und Trainer Alois Schwartz (55) rausgeschmissen.
Wenige Stunden nach der 0:3-Heimniederlage im Baden-Derby gegen den Karlsruher SC, gab der Zweitligist seine Entscheidung offiziell bekannt.
Auch Co-Trainer Dimitrios Moutas (54) muss gehen.
"Es tut mir menschlich sehr leid. Wir haben alles versucht und lange Zeit an Alois festgehalten", sagte Präsident Jürgen Machmeier. "Nach zwei biederen Auftritten gegen Düsseldorf und Karlsruhe sahen wir uns zur Reaktion gezwungen."
Schwartz hatte den SVS im September 2021 zum zweiten Mal nach 2016 (dreijährige Amtszeit) übernommen und zum Klassenerhalt geführt.
"Für mich ist das natürlich kein leichter Moment. Jeder weiß, was mir der SV Sandhausen bedeutet. Ich bin davon überzeugt, dass wir unser großes Ziel, den Klassenerhalt, wie auch in der vergangenen Saison, erreicht hätten. Aber ich akzeptiere die Entscheidung und bin mir sicher, dass die Mannschaft in der Liga bleibt – ich drücke ihr die Daumen", wird Schwartz auf der Vereinshomepage zitiert.
In dieser Saison holte das Schlusslicht unter seiner Leitung in 21 Liga-Spielen fünf Siege und vier Unentschieden. Im DFB-Pokal scheiterte der SVS im Achtelfinale am Vorjahresfinalisten SC Freiburg (0:2).
SV Sandhausen: Schon bis zum nächsten Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg soll der neue Trainer da sein
"Wir haben an den Turnaround mit Alu geglaubt. Deshalb haben wir nach der Vorrunde im Winter nicht die Reißleine gezogen. Leider ist die Tendenz nicht erfreulich. Nun wollen wir der Mannschaft einen neuen Impuls geben, deshalb sahen wir uns gezwungen, Alu freizustellen", sagte der Sportliche Leiter Mikayil Kabaca.
Immer wieder hatte der SVS sich in den vergangenen Jahren erst auf der Zielgeraden der 2. Bundesliga den Klassenverbleib gesichert.
Nach 21 Spieltagen rangiert die Mannschaft allerdings derzeit immer noch mit nur 19 Zählern auf dem letzten Tabellenplatz.
Zwar beträgt der Rückstand zu Platz 13, auf dem der 1. FC Nürnberg steht, nur drei Punkte, doch der Verein sah keine Weiterentwicklung.
Ausgerechnet bei den Franken steigt am kommenden Samstag das nächste Spiel für den SVS. Dann soll laut Verein bereits der neue Trainer auf der Bank sitzen.
"Die Verantwortlichen des SVS werden die kommenden Stunden nutzen, um intensive Gespräche bezüglich der Neubesetzung des Cheftrainerpostens zu führen. Ziel ist es, kurzfristig eine Lösung zu finden, um dem neuen Cheftrainer möglichst viele Trainingseinheiten mit der Mannschaft vor dem Spiel beim 1.FC Nürnberg zu ermöglichen", heißt es.
Titelfoto: Michael Bermel/Eibner-Pressefoto/dpa