In Tränen aufgelöst! Rassismus-Vorwurf bringt Diekmeier-Sohn (9) zum Weinen
Sandhausen - Am Freitagabend rannte Dion Diekmeier (9) euphorisiert nach dem Abpfiff auf den Rasen des SV Sandhausen, posierte stolz für ein Foto mit seinem Papa Dennis (33). Einige Stunden später saß er weinend im Haus der Familie, musste getröstet werden.
Dafür verantwortlich waren einige Idioten, die sich mal wieder hirnlos im Netz austobten und dabei keinen Halt vor einem kleinen Kind machten.
Was war passiert? Nachdem der Drittligist Sandhausen überraschend Hannover 96 im Elfmeterschießen in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschaltet hatte, machte im Internet ein Video die Runde, das angeblich beweist, dass der Sohn von Kapitän Diekmeier einen Spieler des Gegners rassistisch beleidigt haben soll.
Angeblich hörte man in einem Video, das Dion auch zeigte, wie er Linksverteidiger Brooklyn Ezeh (22) als "Affe" beim Einwurf bezeichnet. Man kann aber weder dieses Wort, noch andere abwertende Geräusche hören, sondern eher Rufe, die kleine Jungs eben beim Fußball mal von sich geben.
Mama Dana (38) sah sich am Sonntag dann in ihrer Instagram-Story zu einer Stellungnahme genötigt und war - zurecht - völlig außer sich. Vor dem Beginn eines Reitturniers ihrer Tochter platzte der Rothaarigen verbal der Kragen.
Dana Diekmeier platzt der "Ar***", der SV Sandhausen stellt sich hinter Dion und die Familie
"Mit platzt gleich der Ar***. Es gibt ein Video, wo Dion angeblich beim Spiel am Freitag einen farbigen Gegenspieler von Hannover mit Affengeräuschen beleidigt", so die Vierfachmama.
Weiterhin erklärte sie, dass sich die Jungs den Spaß gemacht hätten, den Gegner beim Einwurf zu "ärgern", in dem sie immer wieder "Ha ha ha" und dann "Hatschi" gerufen hätten.
Mehrfach wiederholte sie diese Aussage und fragte sich, wie man glauben könne, dass die Familie des Kapitäns sich sowas leisten würde. Schließlich seien sie nicht dumm und wüssten, dass überall im Stadion Kameras und direkt vor ihnen Mikrofone installiert seien.
Der Verein stärkte der Familie im Laufe des Sonntags den Rücken mit einer offiziellen Stellungnahme.
Darin hieß es: "Der haltlose Vorwurf, Dion Diekmeier, der 9-jährige Sohn von SVS-Kapitän Dennis Diekmeier, habe während der Partie 96-Spieler Brooklyn Ezeh rassistisch beleidigt, ist unbegründet und entbehrt jeglicher Grundlage. Das bestätigt auch Hannovers Ezeh, der die Rufe während der Partie lediglich als störende Aktion, jedoch nicht als rassistische Beleidigung wahrgenommen hat.
Dion Diekmeier wurde schon wegen seiner Frisur angefeindet
Vater Dennis betonte zudem, dass Rassismus in der Diekmeier-Familie keinen Platz hat und niemals akzeptiert würde. "Wir stellen uns hinter Dennis und seinen Sohn, die Anschuldigungen sind haltlos", sagte auch Sportdirektor Matthias Imhof (55).
Es war nicht das erste Mal, dass sich der kleine, aufgeweckte Sohn der Familie mit Anfeindungen auseinandersetzen musste. Als der 9-Jährige, der selbst in der Nachwuchs-Akademie der TSG Hoffenheim kickt, monatelang eine außergewöhnliche Frisur trug, schlug damals Mama Dana schon Hass entgegen.
Hoffentlich war der Rassismus-Vorwurf der letzte Angriff auf das unschuldige Kind, das wegen solch einem Unsinn nie wieder Tränen vergießen soll und wieder unbeschwert ins Stadion gehen kann.
Titelfoto: Bildmontage: Uwe Anspach/dpa, Screenshot/Instagram/diekmeier2