Drittliga-Boss teilt gegen eigenes Team aus: "Zu viele Weichlinge in der Mannschaft"

Sandhausen - Das hat gesessen! Der SV Sandhausen befindet sich in der 3. Liga derzeit auf einer ungebremsten Talfahrt - Ende Oktober führten die Kurpfälzer die Tabelle noch an, nach der jüngsten Pleite steht nur noch Platz 13 zu Buche. Das nahm Klub-Präsident Jürgen Machmeier (64) zum Anlass, kräftig gegen sein Team auszuteilen.

Der SV Sandhausen hat die vorigen fünf Spiele in Serie verloren - unter anderem das 4:6-Spektakel gegen Erzgebirge Aue Mitte Dezember.  © Picture Point / Gabor Krieg

Auch die Winterpause und der Trainerwechsel brachten nicht die erhoffte Trendwende - gegen den (bis zu diesem Zeitpunkt) Tabellen-Vorletzten VfL Osnabrück setzte es für den SVS zum Rückrundenauftakt eine 2:3-Niederlage.

Für Machmeier ist klar, woran das liegt: am "total verunsicherten" Team.

Der 64-Jährige fand es "erschreckend, wie wenig Anspruch manche an sich selbst haben. Sie sind zu bequem, wollen sich nicht wehtun und wehren sich nicht", schimpfte Machmeier bei der Rhein-Neckar-Zeitung.

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Sein hartes Fazit: "Wir haben zu viele Weichlinge in der Mannschaft, die sich gar nicht dagegenstemmen!"

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SV Sandhausen: Jürgen Machmeier hat den Aufstieg noch nicht abgeschrieben

Klub-Präsident Jürgen Machmeier (64) ist alles andere als angetan von der Leistung seines Teams.  © Andreas Gora/dpa

Einen neuen Torwart und zwei Offensivkräfte verpflichtete der Drittligist in der Wintertransferperiode bereits, doch Machmeier will weiter nachlegen.

So sei Sandhausen an einem großen Stürmer dran, außerdem müsse man sich überlegen, im zentralen Mittelfeld noch einmal aktiv zu werden: "Denn es war erschreckend, wie sich Spieler, von deren Erfahrung man etwas erwartet, präsentiert haben."

Trotz allem fand der Vereinspräsident auch besänftigende Worte: Die gerade einmal zweiwöchige Vorbereitung sei zu kurz, um die neuen Abläufe unter Neu-Coach Kenan Kocak (44) zu verinnerlichen, von daher sei zu erwarten gewesen, "dass noch Sand im Getriebe sein wird".

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Die Hoffnung auf bessere Zeiten und potenziell eben doch den Aufstieg hat der 64-Jährige zudem noch nicht verloren: "Aufgeben werden wir nicht, es sind noch genug Punkte zu vergeben."

Aktuell sind es acht Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz - und das nächste Spiel somit wohl eine Art Vorentscheidung, denn am kommenden Samstag spielt der SVS gegen den Tabellen-Dritten 1. FC Saarbrücken.

Tabelle 3. Liga

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 FC Energie Cottbus 20 44:24 40
2 SG Dynamo Dresden 20 40:23 38
3 1. FC Saarbrücken 20 28:18 35
4 Viktoria Köln 20 34:28 32
5 FC Ingolstadt 04 20 43:33 31
6 FC Hansa Rostock 20 28:22 31
7 Arminia Bielefeld 20 25:22 31
8 Borussia Dortmund II 20 37:31 29
9 SC Verl 20 31:27 29
10 FC Erzgebirge Aue 20 32:36 29
11 Alemannia Aachen 20 20:21 28
12 SV Wehen Wiesbaden 20 30:33 28
13 SV Sandhausen 20 31:31 27
14 TSV 1860 München 20 29:38 24
15 SV Waldhof Mannheim 20 20:24 22
16 Hannover 96 II 20 24:31 21
17 VfB Stuttgart II 20 26:37 20
18 VfL Osnabrück 20 25:38 18
19 Rot-Weiss Essen 20 23:36 17
20 SpVgg Unterhaching 20 23:40 14

Die Tabelle der 3. Liga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Drittliga-Meister und steigt in die 2. Liga auf. Auch der Zweite steigt direkt auf. Platz 3 spielt mit dem drittletzten Platz der 2. Bundesliga um Aufstieg oder Verbleib in der Liga.

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