Drittliga-Boss teilt gegen eigenes Team aus: "Zu viele Weichlinge in der Mannschaft"
Sandhausen - Das hat gesessen! Der SV Sandhausen befindet sich in der 3. Liga derzeit auf einer ungebremsten Talfahrt - Ende Oktober führten die Kurpfälzer die Tabelle noch an, nach der jüngsten Pleite steht nur noch Platz 13 zu Buche. Das nahm Klub-Präsident Jürgen Machmeier (64) zum Anlass, kräftig gegen sein Team auszuteilen.
Auch die Winterpause und der Trainerwechsel brachten nicht die erhoffte Trendwende - gegen den (bis zu diesem Zeitpunkt) Tabellen-Vorletzten VfL Osnabrück setzte es für den SVS zum Rückrundenauftakt eine 2:3-Niederlage.
Für Machmeier ist klar, woran das liegt: am "total verunsicherten" Team.
Der 64-Jährige fand es "erschreckend, wie wenig Anspruch manche an sich selbst haben. Sie sind zu bequem, wollen sich nicht wehtun und wehren sich nicht", schimpfte Machmeier bei der Rhein-Neckar-Zeitung.
Sein hartes Fazit: "Wir haben zu viele Weichlinge in der Mannschaft, die sich gar nicht dagegenstemmen!"
SV Sandhausen: Jürgen Machmeier hat den Aufstieg noch nicht abgeschrieben
Einen neuen Torwart und zwei Offensivkräfte verpflichtete der Drittligist in der Wintertransferperiode bereits, doch Machmeier will weiter nachlegen.
So sei Sandhausen an einem großen Stürmer dran, außerdem müsse man sich überlegen, im zentralen Mittelfeld noch einmal aktiv zu werden: "Denn es war erschreckend, wie sich Spieler, von deren Erfahrung man etwas erwartet, präsentiert haben."
Trotz allem fand der Vereinspräsident auch besänftigende Worte: Die gerade einmal zweiwöchige Vorbereitung sei zu kurz, um die neuen Abläufe unter Neu-Coach Kenan Kocak (44) zu verinnerlichen, von daher sei zu erwarten gewesen, "dass noch Sand im Getriebe sein wird".
Die Hoffnung auf bessere Zeiten und potenziell eben doch den Aufstieg hat der 64-Jährige zudem noch nicht verloren: "Aufgeben werden wir nicht, es sind noch genug Punkte zu vergeben."
Aktuell sind es acht Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz - und das nächste Spiel somit wohl eine Art Vorentscheidung, denn am kommenden Samstag spielt der SVS gegen den Tabellen-Dritten 1. FC Saarbrücken.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa