Markus Anfang ist neuer Trainer bei Darmstadt 98: Diese Pläne hat er mit den Lilien
Darmstadt - Vier Tage nach Saisonende hat Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98 Markus Anfang (46) offiziell als neuen Trainer vorgestellt.
Der 46 Jahre alte Ex-Profi tritt beim Tabellenfünften die Nachfolge von Dimitrios Grammozis an, der sich mit dem Verein nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen konnte (TAG24 berichtete).
"Mir ging es immer um die Aufgabe", sagte Anfang am Donnerstag. "Darmstadt ist ein Traditionsverein. Ich glaube, dass hier viel Potenzial ist."
Darmstadts Sportchef Carsten Wehlmann, der mit Anfang bereits zwei Jahre bei Holstein Kiel zusammengearbeitet hatte, sagte, der neue Coach arbeite mit viel Herzblut und sehr akribisch: "Markus ist unser absoluter Wunschkandidat."
An seine bislang letzte Begegnung mit dem SV Darmstadt 98 als Trainer hat Markus Anfang allerdings schlechte Erinnerungen: Im April 2019 verlor er in der 2. Fußball-Bundesliga mit dem 1. FC Köln zu Hause 1:2 gegen die Lilien.
Danach wurde er beurlaubt, obwohl die Kölner auf Rang eins lagen und später in die Bundesliga aufstiegen.
Die Tatsache, dass er auch wegen der Hessen vor gut einem Jahr seinen Job verlor, nimmt er mittlerweile gelassen. "Da habe ich mir halt gedacht: Jetzt geht es nach Darmstadt", sagte er bei seiner Vorstellung am Donnerstag augenzwinkernd.
Markus Anfang ist neuer Coach beim SV Darmstadt 98
Aber auch die Herausforderungen an seinem neuen Arbeitsplatz sind groß. Vorgänger Grammozis hat die Messlatte mit dem fünften Platz hoch gelegt (TAG24 berichtete).
In Zeiten von Corona muss der Verein zudem sparen, Präsident Rüdiger Fritsch hatte diese Woche von einem um bis zu vier Millionen Euro reduzierten Jahresetat gesprochen. Dafür muss auch der Kader von zuletzt 31 Spielern deutlich verkleinert werden.
Vor allem auf der Innenverteidigerposition besteht Bedarf, nachdem die beiden Leihspieler Dario Dumic und Nicolai Rapp – zumindest zunächst – zu ihren Vereinen zurückkehren.
Zugleich kommt der Transfermarkt nur langsam in Bewegung, wie Sportchef Carsten Wehlmann einräumte.
Anfang erklärte, er wolle vor allem guten Fußball spielen. Dann kämen die guten Ergebnisse zwangsläufig. Es gehe ihm darum, taktisch flexibel zu agieren und die Kontrolle über das Spiel zu haben. "Ich will, dass wir aktiv sind – egal, ob wir den Ball haben oder nicht", sagte er.
Im Zusammenhang mit seinen bisherigen beiden Profi-Stationen ordnete Anfang sein neues Engagement so ein: "In Köln haben wir vielleicht manchmal zu viel riskiert. In Kiel manchmal zu wenig. Vielleicht gelingt uns ja in Darmstadt die Balance."
Titelfoto: Arne Dedert/dpa