Bremen/Darmstadt - Wilde 90 Minuten im Topspiel der 2. Fußball-Bundesliga! SV Werder Bremen macht mit einem 1:0 (0:0) gegen den SV Darmstadt 98 einen riesigen Schritt in Richtung Aufstieg. Klaus Gjasula sah nach Brutalo-Foul die Rote Karte.

41.000 Zuschauer waren ins Weserstadion geströmt, um das Zweitliga-Topspiel des 27. Spieltags mitzuerleben. Nach einer Roten Karte gegen Klaus Gjasula (23.), erzielte Füllkrug (52.) den einzigen Treffer des Abends zum 1:0-Endstand für Werder Bremen.

Nach dem unnötigen 1:1-Unentschieden am vergangenen Spieltag gegen den SV Sandhausen stellt Lilien-Coach Torsten Lieberknecht seine Mannschaft auf zwei Positionen um. Für den gesperrten Abwehr-Chef Patric Pfeiffer (5. gelbe Karte) rückte Thomas Isherwood in die Innenverteidigung. Matthias Bader spielte auf der Rechtsverteidiger-Position für den verletzten Frank Ronstadt.

Nach der 1:2-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim kam es diese Woche knüppeldick für die Bremer. Top-Torjäger Marvin Ducksch (16. Saisontore) mit Corona-Infektion aus. Für ihn sollte es Eren Dinkci in der Sturmspitze richten. Dazu musste Bremen-Chefcoach Ole Werner zusätzlich Friedl und Weiser (beide verletzt) durch Mbom und Agu ersetzen. Kurzfristig musste dann auch noch Leonardo Bittencourt aufgrund einer Corona-Erkrankung passen. Dafür kam Schmidt in die Anfangself.

SV Darmstadt 98 Irres Spiel auf Schalke: Jubelnde Darmstädter drehen 0:3-Rückstand!

Bremen starteten zunächst etwas abwartend in die Partie. Die Darmstädter hingegen waren von Anfang an voll im Spiel und zeigten sich mutig in der Offensive.

In der achten Spielminute dann der erste gefährliche Abschluss im Topspiel. Tim Skarke schoss überraschend aus der Drehung gleich zwei Bremern durch die Hosenträger, die Kugel zischte aber knapp am linken Toreck vorbei ins Aus.

Werder Bremen fand nun einen besseren Zugang zum Spiel und erspielte sich in Minute zwölf die erste Riesenchance. Füllkrug spielte 25 Meter vor dem Tor einen schönen Steckpass auf Dinkci, der frei vor Marcel Schuhen nur noch einschieben musste. Aber der Lilien-Schlussmann reagierte weltklasse und parierte den Schuss.

Beide Teams lieferten sich mittlerweile einen offenen Schlagabtausch. Klaus Gjasula übertrieb es allerdings mit der Härte und sprang Romano Schmid auf Höhe der Mittellinie völlig unnötig in dessen Knie. Der Schiedsrichter änderte die Farbe der Karte nach Videobeweis völlig zurecht von gelb zu rot.

SV Darmstadt 98 Manchmal kommen sie wieder: Kohfeldt muss im Pokal bei alter Liebe Werder ran

In der Folge kam Bremen offensiv besser zur Geltung. Mittelstürmer Füllkrug (26.) scheiterte nach feinem Pass von Schmid allerdings am super aufgelegten Marcel Schuhen.

Im Gegenzug konterte Darmstadt in der 28. Spielminute dynamisch mit Marvin Mehlem. Die 3:2 Überzahlsituation spielten die Lilien dann aber schlecht aus, sodass die Chance verpuffte.

Gegen Ende der ersten Halbzeit dann noch einmal Aufregung vor dem Darmstädter Tor. Schmidt holte eine butterweiche Flanke von Schmid mit dem Kopf runter, scheiterte dann aber an Schuhen. Das Leder fiel im Anschluss Dinkci vor die Füße, der allerdings seinen Mitspieler anschoss.

In der 45. Minute noch einmal ein Versuch von Felix Agu aus der Distanz, aber Marcel Schuhen hielt die Null für Darmstadt. Torlos ging es dann für beide Teams zum Pausentee, ein Ergebnis, mit dem beide Teams zunächst leben konnten.

Welch ein Start für Werder Bremen in die zweite Spielhälfte: In der 52. Minute rappelte es im Kasten der Darmstädter.

Füllkrug lies sich etwas nach hinten fallen, um von Veljkovic angespielt werden zu können, legte das Leder dann quer zu Schmid, der leitete direkt weiter zu Dinkci. Der Deutsch-Türke flankte wiederum gefühlvoll auf den durchgestarteten Füllkrug, der nur noch seine linke Innenseite für den 1:0-Führungstreffer hinhalten musste.

In der 63. Spielminute hielt Schuhen sein Team erneut im Spiel. Dinkci brach im linken Strafraum durch und fand alleine vor dem Tor erneut in Schuhen seinen Meister.

Bremen kontrollierte anschließend die Partie mit viel Ballbesitz und geduldigem Spielaufbau.

Dann aber die nächste Großchance für die Mannen von der Weser. Schmid (79.) rauschte mit viel Tempo in Richtung Strafraum und zielte auf das rechte untere Toreck. Isherwood fälschte noch leicht ab und der Ball klatschte gegen den Pfosten.

Die Hessen versuchten jetzt noch einmal ihre letzten Kräfte zu mobilisieren, kamen aber zu keiner zwingenden Torchance mehr. Letztlich musste die Lieberknecht-Elf wohl zu lange in Unterzahl spielen und konnte deshalb am Ende nicht mehr mit genügend Energie ihre Angriffe ausspielen. Es blieb beim mehr als verdienten 1:0-Sieg der Bremer, die in der zweiten Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft waren und oft nur an Marcel Schuhen scheiterten.

Am kommenden Spieltag trifft der SV Darmstadt 98 (2. April, 13.30 Uhr) daheim auf Holstein Kiel, während die Bremer im erneuten Heimspiel (3. April, 13.30 Uhr) den SV Sandhausen empfangen.